Karl Wieninger

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Karl Wieninger (* 29. Dezember 1891 in Passau; † 23. Juli 1916 bei Combles, Frankreich) war ein Passauer Bautechniker und Infanterist, der im Ersten Weltkrieg in der Schlacht an der Somme gefallen ist. Er war verheiratet und hatte drei Kinder.

Leben und Wirken

Karl Wieninger wird am 29. Dezember 1891 als Sohn des Heininger Baumeisters Wieninger und dessen Ehefrau Maria Auer in Passau geboren. Er erlernt den Beruf des Bautechnikers, um in das Geschäft des Vaters einzutreten. Im 20. Lebensjahr ereilt ihn die Militärpflicht. Am 15. Oktober 1911 rückt er in die Nikola-Kaserne zu Passau ein, zum Kgl.-Bayer. Infanterie-Regiment Nr. 16. Bereits nach zwei Monaten wird er zur Ersatz-Reserve überstellt.

Die Rückkehr ins zivile Leben ist jedoch nur von kurzer Dauer: Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs im Sommer 2014 wird Wieninger am 25. Februar 1915 erneut eingezogen, wieder in die Nikola-Kaserne. Nach nur drei Monaten Ausbildung rückt er aus „ins Feld“ zum Kgl.-Bayer. Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 19. Im Juni wird sein Verband an die Ostfront verlegt und zum Angriff auf Lemberg angesetzt. Am 20. Juni 1915 wird Wieninger vor Rawa-Ruska durch einen Schrapnell-Schuss am linken Fuß verwundet. Von 24. Juni bis 20. Juli liegt er im Lazarett in Militsch.

Nach der Genesung wird er am 11. Oktober 1915 zum Kgl.-Bayer. Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 18 versetzt, das über den Winter am Ilienkopf in den Vogesen steht. Im Frühjahr flauen die Kämpfe ab. Die Schlacht um Verdun bindet die Kräfte. Am 12. Juli wird das Regiment in Colmar verladen und zur Verstärkung abgekämpfter preußischer Truppen an die Somme herangeführt. Wieningers Regiment rückt im Nachtmarsch über Combles vor, bezieht Stellung zwischen Maurepas und Guillemont. Am Morgen des 23. Juli 1916, dem dritten Tag in Stellung, wurde Karl Wieninger dort durch einen Artillerieschlag getötet. Er hat kein ordentliches Grab auf einem Soldatenfriedhof gefunden. Seine Gebeine ruhen unerkannt in französischer Erde auf halbem Weg zwischen Maurepas und Guillemont.

Literatur