Leprosenhaus (Landau)

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Das Leprosenhaus in Landau an der Isar war ein Siechenhaus für Leprakranke, das später auch als Armen- und danach als Krankenhaus genutzt wurde.

Geschichte

Die Lepra als Hautkrankheit ist schon aus der Bibel her bekannt und wird dort „Aussatz“ genannt. Aussätzige galten als unrein, wurden aus der Gesellschaft ausgeschlossen und mussten aus der Stadt ausziehen. Daher ist der Name Aussatz sehr verständlich, da die Kranken außerhalb menschlicher Siedlungen „ausgesetzt“ wurden. Man hatte Angst vor Ansteckung. Deshalb sollten sich die Infizierten möglichst von den Gesunden fern halten und nicht mit ihnen in Kontakt kommen.

Als man im Mittelalter die Lepra über die Kreuzzüge in unser Land einschleppte, war es Aufgabe der Gesellschaft hierfür besondere Maßnahmen zu treffen. Die Städte bauten für diese Randgruppe der Gesellschaft eigene Häuser außerhalb der Städte. Für die Versorgung der Kranken hatte die Stadtgemeinde zu sorgen. Aber die katholische Kirche war bestrebt, dass begüterte Bürger der Stadt eine solche Einrichtung in Form von Almosen großzügig unterstützten. Solche Zustiftungen konnten in Form von Lebensmitteln, Grundstücken und Wäldern geschehen. Auf solche Weise konnte die Versorgung der Kranken im Leprosenhaus langfristig gesichert werden.

Man wusste damals nicht, dass Lepra nur wenig ansteckend ist und dass sie in Wirklichkeit viel mehr mit mangelnder Hygiene und Unterernährung zusammenhängt. Aber man fürchtete die Ansteckung bei Lepra als ein von der Pest her bekanntes Phänomen. Also mied man Kontakte. Wegen der Ansteckung stand auch das Leprosenhaus in Landau an der Isar entfernt von allen anderen Häusern. Da es nach Aussterben der Lepra und nach Überwindung der Pest in das Landauer Armenhaus umgewandelt wurde, weiß man seinen genauen Standort in der Steinfelsstraße, die damals an dieser Stelle (heute Postfiliale) noch nicht bebaut war.

Im Jahr 1788, genau 75 Jahre nach der Pestepidemie, wurde das baufällige Leprosenhaus neu gebaut. 1832 wurde es unter Bürgermeister Gerhaher aufgelöst und in das uns bekannte Armenhaus und in ein Krankenhaus umgewandelt. Es gab seit Jahren keine Leprakranken mehr in der Stadt, aber genug Arme ohne Dach über dem Kopf.

Um das Raumangebot zu vergrößern, baut man beim Leprosenhaus ein Stockwerk drauf. Das ehemalige Leprosenhaus ist als Krankenhaus für den Distrikt Landau allerdings nur eine kurze Zwischenlösung. Sehr schnell reichen die hierfür vorgesehenen Räume nicht mehr aus. Das Krankenhaus zieht aus und wandert an den Stadtgraben in der oberen Stadt auf das Gelände des ehemaligen Klosters der Englischen Fräulein und dann kurz darauf weiter auf das Gelände des jetzigen Schulparkplatzes. Die frei gewordenen Räume im Armenhaus werden der Stadt Landau vom Distrikt (Kreis) zurück gegeben.

Literatur