Mettnbinkn

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Als ‚Mettenbinkn wird ein großes Scheit Hartholz bezeichnet, das geeignet ist, über die Dauer einer langen Messfeier hinweg im Ofen oder Herd die Glut zum Wiederanfachen eines Feuers zu erhalten.
Bevorzugt wurde ein zugehauener Wurzelstock ins Feuer gelegt, in dessen Furchen und Fugen Walderde den Abbrand dämpft.

Name

Ein Binkn" ist ein großes, ggf. auch unförmiges Stück. Die Beule an einem Kopf heißt Binkl oder Pinkl, ein Reisesack (Rucksack) wird Pinkal oder Pinkei genannt.[1]

Das Bayerisch-Österreichisches Wörterbuch[2] notiert mit Verweis auf die Literatur in Sp. 692: „an Binkl åm drauf ‚Beule am Kopf‘ Hundham MB“.

Mettnbinkn bezieht sich auf die Christmette, die lange andauernde Weihnachts-Festmesse, die im Volksmund Mettn genannt wird.

Ein Rottaler Energiewirt nennt seine Holzfeinsieb-Briketts Mettenbinkn.

Anmerkungen

  1. Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt: „'Pinkei' ist die Verkleinerung des Wortes 'Pinkl' oder 'Pinki' im Dialekt. Und 'Pinki' hat viele Bedeutungen im Bayerischen. Es bedeutet zum Beispiel irgendetwas Wulstiges. Und von dieser Bedeutung wird der Sack oder der Tragsack abgeleitet. Aber auch eine Beule am Kopf und sogar der Schlag auf den Kopf, von dem ich die Beule habe, wird hiervon abgeleitet. Die Urbedeutung von dem alten Wort 'Punken' ist 'Wulst' und von diesem Wort wird 'Pinkei' abgeleitet.“
  2. Bayerisch-Österreichisches Wörterbuch. II. Bayern. Bayerisches Wörterbuch (BWB). Herausgegeben von der Kommission für Mundartforschung, München (R. Oldenbourg) 1995-2002, ISBN 3-486-56629-6 ([1])