Mettn

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Die Mette ist in der christlichen Kirche ein morgendlicher oder nächtlicher (mitternächtlicher) festlicher Gottesdienst. Im Bairischen ist die Mettn insbesondere die spätabendliche Christmette, aber auch die frühmorgendliche Ostermette.

Name

Wenn gleich sich der Name Mette von „matutinus“ (morgendlich) ableitet[1], wird er im Volksmund mit dem Begriff Messe in Verbindung gebracht.
Anders als der Ort Metten, gesprochen Mettn mit offenem „e“ (wie „hätte“), wird „Mettn“ mit geschlossenem „e“ (wie „lebt“) lautiert.

Ein großes, langanhaltend abbrennendes Holzscheit wird Mettnbinkn genannt.

Quellen

Das Bayerisch-Österreichisches Wörterbuch[2] notiert mit Verweis auf die Literatur in Sp. 1473: „Mettnbaum ‚Christbaum‘ HÄRING Gäuboden 157“.

Abgeleitet ist eine Mettn auch lautes Schimpfen. „Sie hat eam a Mettn gmacht“, meint, dass sie ihn (ggf. wegen eines Fehlverhaltens) wüst und anhaltend geschimpft hat.[3]

Anmerkungen

  1. Eintrag „Mette“ in Wikipedia
  2. Bayerisch-Österreichisches Wörterbuch. II. Bayern. Bayerisches Wörterbuch (BWB). Herausgegeben von der Kommission für Mundartforschung, München (R. Oldenbourg) 1995-2002, ISBN 3-486-56629-6
  3. Zur Nebenbedeutung Lärmen siehe SZ online [1]: „Im Bairischen heißt die Christmette kurz und bündig Mettn (das "e" wird hell gesprochen, wie bei Schnee). Das Wort Mette wurzelt im lateinischen hora matutina (der Morgen). Daraus wurde im Althochdeutschen mattina und im Mittelhochdeutschen mettine. In Bayern hat Mettn noch eine weitere Bedeutung. ‚Der Begriff des Lärmens ist mit dem der Mettn so sehr verschwistert geblieben, dass dieses Wort in den meisten Fällen schlechthin statt Getöse, Gepolter, Geschrey gebraucht wird‘, schreibt schon Schmeller in seinem berühmten Wörterbuch (1827-35).“