Nationalpark-Partner
Die Nationalpark-Partner sind ein Kooperationsprojekt des Nationalparks Bayerischer Wald, zu dem 56 zertifizierte, naturnahe Tourismus-Betriebe zählen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Im Herbst 2005 wurde das Projekt Nationalpark-Partner Bayerischer Wald von Forstoberrat Josef Wanninger, Sachgebietsleiter für Umweltbildung und Regionalentwicklung bei der Parkverwaltung in Grafenau und seiner Mitarbeiterin Sandra de Graaf ins Leben gerufen. Unterstützt wurden sie dabei von der Nationalparkverwaltung und den Touristikern der Landkreise Freyung-Grafenau und Regen sowie dem Zweckverband der Nationalparkgemeinden und der Werbegemeinschaft Zwieseler Winkel. Seitdem sind 54 Beherbergungsbetriebe - Hotels und Pensionen, Gasthöfe, Ferienwohnungen und Bauernhöfe - sowie zwei Busunternehmen als Partner ausgezeichnet worden und dürfen mit diesem Prädikat für sich werben.
Zielsetzung
Es ist das Ziel des Projektes, den Gästen der Nationalparkregion verlässliche Qualitäts- und Umweltstandards in der Beherbergung zu bieten und ihnen zugleich umfangreiche Informationen über den Nationalpark und dessen Naturschutzphilosophie zu vermitteln. Dabei wird vorallem auf regionale Produkte Wert gelegt. Die Nationalparkverwaltung - Josef Wanninger und Sandra de Graaf - kümmert sich kontinuierlich um die Schulung der Mitglieder und die Einhaltung der Kriterien, engagieren sich für die Vermarktung der Kooperation, zum Beispiel durch Auftritte bei Messen. Eine handliche Broschüre, in der alle Mitgliedsbetriebe erfasst sind, und ein gemeinsamer Internetauftritt als Link auf der Nationalpark-Homepage unterstützen die Werbemaßnahmen nach außen. Man erhofft sich davon eine umfassendere touristische Vermarktung der Region und eine gesteigerte Akzeptanz des Nationalparks.
Voraussetzungen zur Aufnahme als Nationalpark-Partner
Momentan richtet sich das Kooperationsangebot primär an Beherbergungsbetriebe. Jedoch ist geplant, das Projekt auch auf kleinere Betriebe sowie andere Branchen auszuweiten.
Um Nationalpark-Partner werden zu können müssen folgende Kriterien von Beherbergungsbetrieben erfüllt werden:
- Betriebsgröße von mindestens acht Betten.
- DEHOGA-Klassifizierung mit mindestens drei Sternen.
- Identifikation mit der Philosophie des Nationalparks.
- Vermittlung der Philosophie des Nationalparks an Gäste durch Bereitstellen von Informationsmaterial über den Nationalpark sowie Organisation bzw. Vermittlung von touristischen Angeboten im Nationalpark (Führungen, Veranstaltungen, etc.).
- Umsetzung bzw. Förderung umweltschonender Maßnahmen, unter anderem die Teilnahme an der DEHOGA Energiesparkampagne für das Gastgewerbe sowie der Verkauf von Bayerwald- bzw. Igelbustickets im Betrieb.
- Bevorzugung regionaler Produkte in der Gastronomie.
- Teilnahme an einer halbjährlich stattfindenden Informations- bzw. Weiterbildungsveranstaltung, welche von der Nationalparkverwaltung organisiert wird. Die Partner-Betriebe werden auf diesen Veranstaltungen über aktuelle Schwerpunktthemen wie Naturschutz und Ökologie sowie über laufende Angebote des Nationalparks für Besucher informiert.
Vergleichbare Projekte
Das Kooperationsmodell Bayerischer Wald hat bereits Bewunderer: Partnerbetriebe aus dem Nationalpark Gesäuse in Österreich sowie Jörg Weber vom Nationalpark Sächsische Schweiz orientieren sich bei der Umsetzung änlicher, eigener Projekte am Vorbild des Nationalparks Bayerischer Wald. In Deutschland plant man, das Projekt bundesweit in allen Nationalparken zu etablieren und sich gemeinsam zu präsentieren, um so noch effektiver werben zu können.
Unterstützt wird die Initiative von EUROPARC Deutschland, dem Dachverband deutscher Großschutzgebiete, der dafür bereits ein eigenes Projekt beim Bundesministerium beantragt hat. Bisher bieten sieben der 14 Nationalpark-Regionen Deutschlands zertifizierte Nationalpark-Partner und -Gastgeber an, die naturnahe Erlebnis-Aufenthalte in enger Zusammenarbeit mit den Nationalparken offerieren.
Literatur
- PNP: Nationalpark-Partner auf der Erfolgsspur. In: Passauer Neue Presse vom 04.11.2008 (S. 24)
