Riedbergtunnel (Regen)

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Einfahrt zum Riedbergtunnel bei Regen. (Foto: Lukaschik)

Der Riedbergtunnel (auch Regener Umgehungstunnel) ist ein 1999 eröffneter Tunnel um Regen.

Geschichte

Bereits 1994 begann mit dem symbolischen ersten Spatenstich die Verlegung der Bundesstraße 11 um die Kreisstadt Regen und der Bau des Riedbergtunnels. Bei der Zählung 1995 quälten sich noch 15.317 Fahrzeugen am Tag durch Regen, 2.072 davon Lastwagen. Und an schönen Herbstsonntagen stauten sich die Autos der Wanderer, die nach Hause fuhren, nicht selten vom Regener Ortseingang bis hinter die Gaststätte „Seerose“ und ruckelten ampelphasenweise durch die Stadt. Auf der Fernverkehrsverbindung zwischen Bayerisch Eisenstein und München war Regen der letzte größere Ort, in dem es für den Fernverkehr keine Umgehung gab. Dem Bau des Tunnels vorangegangen waren Bemühungen, die Stadt für den Fernverkehr zu sperren und eine ortsferne Umgehungsstraße zu bauen, was aber nicht verwirklicht werden konnte. Schließlich wurde der Tunnel am 12. Dezember 1999 eingeweiht und am 14. Dezember 1999 freigeben.

Im Jahr 2000 war die erste offizielle Verkehrszählung der Straßenbauverwaltung nach der Tunnelöffnung. 8.976 Fahrzeuge, davon 941 Lastwagen, rollten damals pro Tag durch den Tunnel und damit nicht mehr durch die Zwieseler Straße und die Bahnhofstraße. Trotz Umgehung fuhren auch 2009 noch täglich rund 7.000 Fahrzeuge durch die Bahnhofstraße und die Zwieseler Straße.

Im Tunnel hat es nach heftigen Regengüssen mehrmals Probleme mit Wassermassen in der Röhre gegeben. Deswegen ist 2009 ein Rückhaltebecken gebaggert worden, welches 5.800 Kubikmeter fasst. Die Kosten betrugen 300.000 Euro, 60.000 Euro musste die Stadt tragen. 2014 wurde für knapp 3,5 Millionen Euro ein 230 Meter langer Sicherheitsstollen im Riedbergtunnel errichtet. Neben dem Eingang des Stollens entstand ein Betriebsgebäude mit technischem Equipment. Überwacht wird der Tunnel in Freimann bei München in einer Überwachungszentrale.

Zwischen November 2014 und Mai 2015 wurde der Riedbergtunnel für eine Installation neuer Sicherheitssysteme gesperrt. Aufgrund der Überprüfung der neuen Technik und Lieferverzögerungen bei Spezialanfertigungen wurde die geplante Wiedereröffnung um zwei Monate verzögert. Die Erneuerung und Erweiterung der Sicherheitstechnik kostete ca. 3,6 Millionen Euro.

Halbjährliche Reinigungsarbeiten

Der Tunnel muss zweimal im Jahr gereinigt und deswegen für eine Woche gesperrt werden. Weil die Arbeiten am Tag günstiger kommen als nachts, werden sie am Tag gemacht, so das Argument des staatlichen Bauamts. Der Stadt Regen bescheren die Tunnel-Putzer zweimal jährlich ein Déjà-vu-Erlebnis: So war es ohne Tunnel, Stau morgens, mittags, abends, viel Schwerverkehr in der Stadt.

Literatur