Ritter Pabo

Der Ritter Pabo ist eine lebensgroße Figur aus geöltem Lerchenholz, die auf dem Margarethenberg über dem Alztal aufgestellt wurde und Heimatgeschichte darstellen soll. Idee und Entwurf stammen von Alois Remmelberger, die Ausführung übernahm unentgeltlich Norbert Häring.

Hintergrund

Im Raum zwischen Alz und Salzach gab es im frühen Mittelalter einen lokalen Gau, den sogenannten Zeitlarngau, benannt nach dem Sitz der adeligen Herren zu dieser Zeit. Deren Burg befand sich aber nicht in Zeitlarn auf der Hochfläche, sondern auf dem Margarethenberg. Man darf annehmen, dass im frühen Mittelalter eine Burganlage den Bergsporn sicherte. Da der Berg als wahrscheinlicher Sitz der Zeitlarngrafen eng mit dem Dorf Zeitlarn verbunden war und es für ihn keinen eigenen Namen gab, dürfte er nach dem Namen des Dorfes benannt worden sein. Vermutlich waren zur genaueren Unterscheidung zwischen Dorf und Berg bis zum Beginn des 17. Jahrhunderts die Namen Zeidlarnberg, Zeidlarn auf dem Berg oder kurz Berg gebräuchlich.

Ab dem 16./17. Jahrhundert wurde der Berg nach der heiligen Margarethe benannt, die unter den 14 Nothelfern in Margarethenberg besonders verehrt wurde.

Um 780 wird im Güterverzeichnis des Salzburger Bischofs Arn bereits eine „Ecclesia in Cidlarn“ erwähnt, womit die Kapelle auf dem Margarethenberg gemeint ist. Die erste urkundliche Erwähnung findet sich in einer im Jahr 1181 entnommenen Urkunde des Klosters Raitenhaslach. Mit dieser Urkunde schenkte Vogt Friedrich von Perg aus dem Mühlviertel in Oberösterreich dem Kloster Raitenhaslach die Kapelle Cidlar (=Margarethenberg) und verkaufte ihm auch den Berg auf dem die Kapelle stand.

Im Kloster Raitenhaslach wurde um 1150 ein Pabo/Babo von Zeitlarn mit weiteren Angehörigen begraben. Vielleicht einer der Nachfahren der ersten Herren von Zeitlarn, die die Kapelle gebaut haben. Dier ersten Kirchen in dieser Gegend waren so genannte Eigenkirchen. Sie wurden nicht vom Bischof, sondern von lokalen Herrschern gegründet.

In Erinnerung an den Gründer der ersten Kapelle auf dem Berg wurde der hölzerne Ritter auf den Namen Pabo getauft. Auf dem Schild ist das historische Wappen der Herren von Zeitlarn dargestellt, so wie es in der Wappensammlung im Kloster Raitenhaslach überliefert ist. Die aufwärts gerichtete Spitze soll den Margarethenberg darstellen.

Literatur

• Gesine Hirtler-Rieger: Ritter Pabo kehrt zurück auf seinen Berg. In: Passauer Neue Presse vom 09.09.2008 (S. 31)