Sallach (Geiselhöring)

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Die Pfarrkirche St. Nikolaus in Sallach
Schloss Sallach

Sallach ist ein Ortsteil der Stadt Geiselhöring im niederbayerischen Landkreis Straubing-Bogen.

Lage

Sallach liegt im Tal der Kleinen Laaber an der Staatsstraße 2142 und der Bahnstrecke Neufahrn-Radldorf unmittelbar südwestlich von Geiselhöring. Es bildete bis 1978 eine eigenständige Gemeinde.

Geschichte

Älteste Funde einer menschlichen Siedlung stammen aus der jüngeren Steinzeit (4000-2000 v. Chr). Aus der Urnengräberbronzezeit (ca. 2000 v.Chr.) stammt eine am Sportplatz gefundene Wohngrube mit Scherben und Hüttenlehmresten. Die Latene- oder Keltenzeit (ca. 550 v.Chr.) hinterließ neben zahlreichen Funden im Dorf und Umgebung zwei Viereckschanzen nordöstlich von Sallach, von denen eine ihres Aufbaues wegen ein keltisches Gauheiligtum gewesen zu sein scheint. Nach Abzug der Römer geschah um 500 bis 525 die Einwanderung der Bajuwaren, einem aus Böhmen stammenden Bauervolk. Bei der Lohmühle fanden sich bajuwarische Reihengräber mit reichhaltigen Beigaben aus Gebrauchs- und Schmuckgegenständen, sowie zahlreichen Waffen.

Salath (Sallach) hatte seinen Namen aber aus vorrömischer Zeit und leitet sich aus Salath (=Weidengehölz) oder Salland (=Herrenland) ab. Die älteste urkundliche Erwähnung findet Sallach im Jahr 1010 (Originalauszug): „Als im Jahre 1010, am 17. April, die 1002 abgebrannte Kirche zu Obermünster neu eingeweiht wurde, gab König Heinrich der Heilige den Befehl zum Seelenheil seines Vorgängers Kaiser Otto, und zu seinem und seiner Gattin Kunigunde Seelenheil diese königliche Hofmark Salath, gelegen in der Grafschaft Ruotperts in Duonochgowe (Donaugau), dem Kloster zurückzuerstatten...“

Am 30. April 1028 ordnete Kaiser Konrad die Rückgabe der königlichen Hofmark Salath an das Kloster Obermünster an, nachdem es erst von einem Karolinger, Ludwig dem Frommen, an dieses übergeben wurde, später jedoch in der Zeit der Ungarneinfälle von Urnulf dem Bösen diesem wieder entrissen wurde.

Um 1840 bildeten 24 Bauern mit durchschnittlich 27,6 Hektar Fläche und 31 Häusler mit 4,79 Hektar je Besitz die Kerngruppe der Siedlung. Die gewerbliche Ausstattung war mit je einem Wirt, Weber und Maurer sowie zwei Schustern eher bescheiden.

Das Ortsbild von Sallach hat sich seither nicht wesentlich verändert. Die Gemeinde Sallach zählte 1970 553 Einwohner im Dorf und drei bis acht Einwohner in fünf Einöden. 1971 bestanden in der Gemeinde 58 landwirtschaftliche Anwesen, die überwiegend als Marktfruchtbetriebe geführt wurden. Sieben besaßen mehr als dreißig Hektar, fünf zwischen zwanzig und dreißig Hektar und zwanzig zwischen zehn und zwanzig Hektar. Die Pachtfläche erreichte mit 76,6 Prozent Anteil an der Eigenfläche einen beträchtlichen Umfang.

Die Gemeinde Sallach wurde im Zuge der kommunalen Gebietsreform trotz entschiedenen Widerstandes am 1. Mai 1978 in die Großgemeinde Geiselhöring eingegliedert. 1978 erhielt Sallach eine Silbermedaille im Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ auf Landesebene. 2011 wurde Sallach mit der Goldmedaille auf Bezirksebene im Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden – unser Dorf hat Zukunft“ ausgezeichnet.

Sehenswürdigkeiten

  • Pfarrkirche St. Nikolaus. Sie wurde größtenteils 1613 errichtet und in den Jahren 1723/1724 ausgebaut. Der Turm entstand 1763, und 1764 wurde die Kirche von Hofstuckateur Franz Xaver Feichtmeier stuckiert und von dem bedeutenden Barockmaler Matthias Günther ausgemalt.
  • Schloss Sallach. Es wurde 1575 unter Benutzung älterer Teile neu aufgebaut. Das Schloss befindet sich seit 1930 in Privatbesitz und kann nur von außen besichtigt werden.
  • Gedenkstein 1000 Jahre Sallach. Er wurde 2010 als bleibendes Erinnerungsstück an das 1000-jährige Jubiläum von Sallach eingeweiht.

Vereine

  • FFW Sallach
  • Frauenbund Sallach
  • Krieger- und Soldatenverein Sallach
  • KLJB Sallach
  • OGV (Obst- und Gartenbauverein) Sallach
  • SV Sallach
  • Eishockey-Club Sallach
  • Fischerfreunde Sallach
  • Schloß-Schützen SV Sallach

Literatur

  • Donatus Moosauer, Günther Michler, Ulrich Pietrusky: Niederbayern – im Fluge neu entdeckt, Morsak Verlag, Grafenau, 2. Aufl. 1982, ISBN 3-87553-135-3

Weblinks