ScharfrichterHaus Passau

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Das ScharfrichterHaus Passau.
Der Eingang zum Kino/Café.
Das Scharfrichterhaus von innen. (Foto: Jäger)

Das ScharfrichterHaus Passau ist ein bekanntes Kleinkunst- und Kabarett-Theater in Passau. Es wurde 1977 gegründet und befindet sich seither im Haus Milchgasse 2 in der Altstadt und ist einer der wichtigsten überregionalen Werbeträger für die Stadt und die Region Passau.

Namensgebung

Seinen Namen verdankt das Haus unter anderem einer Legende, derzufolge dort früher der Scharfrichter von Passau gewohnt haben soll. Diese Legende wurde vor allem dadurch genährt, da sich vom 13. Jahrhundert bis ins Jahr 1443 hinein in dem Gebäude das gefürchtete Prisilig-Gefängnis befand. Doch letztlich war die um die Jahrhundertwende in München tätige Kabarettgruppe „Die elf Scharfrichter“ um Frank Wedekind und Heinrich Lautensack in memoriam für die Namensgebung verantwortlich.

Geschichte

Als die Stadt Passau in den 1970ern unter starkem Einfluss konservativer Kräfte stand, hier sind zu nennen die CSU, die Kirche, sowie die Passauer Neue Presse, formierte sich eine Gegenkultur, in Form von politischem Kabarett. An der Spitze dieser Bewegung standen Bruno Jonas und Siegfried Zimmerschied, die von Anfang an von den konservativen Kräften diskreditiert wurden. Als Beispiele dafür können die von der Stadt Passau verhängten Auftrittsverbote, die vom Bistum Passau erstattete Anzeige wegen Gotteslästerung und die von der PNP verhängte Nachrichtensperre über Veranstaltungen des Scharfrichterhaus genannt werden.

Trotzdem wurde 1977 von Walter Landshuter und Edgar Liegl das Scharfrichterhaus offiziell gegründet. Es entwickelte sich schnell zu einer bedeutenden Kabarettbühne, deren Einfluss über ganz Deutschland reicht und die viele bekannte Künstler hervorbrachte, zum Beispiel Ottfried Fischer. 1979 feierten die Passauer Kabaretttage, ein Festival für Kleinkunst, Theater, Musik und Kabarett, ihren Start und seit 1983 wird vom Scharfrichterhaus, in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Rundfunk und der Münchener Abendzeitung, das Scharfrichterbeil verliehen, ein bedeutender Nachwuchspreis für Kabarettisten.

2002 zog sich der Gründer Edgar Liegl zurück und übergab das Scharfrichterhaus an den neuen Inhaber Matthias Ziegler, der das Haus schon 1996 gekauft und im Laufe der Zeit entschuldet hatte. Mittlerweile waren auch die Auseinandersetzungen zwischen Stadt, Kirche, Presse und dem Scharfrichterhaus beigelegt. Das Haus gilt als wichtiger Teil des Passauer Kulturlebens und als Sehenswürdigkeit. Nur als eine logische Folge erschien daher auch die versöhnliche Verleihung des Kulturellen Ehrenbriefs an Walter Landshuter. Dies hatte der Kulturausschuss Mitte Januar 2008 beschlossen. Landshuter allerdings lehnte den Preis ab und forderte stattdessen mehr Fördergelder für das ScharfrichterHaus: „Wir brauchen keine Preise, wir brauchen Geld.“

Nach dem Hochwasser 2013 war kurze Zeit eine Schließung des Lokals im Gespräch. Für die Sanierung, die mehrere Monate in Anspruch nahm, musste ein mittlerer sechsstelliger Betrag aufgebracht werden. Obwohl vier Monate nach der Flut noch immer die Bautrockner in den Gewölben des Hauses dröhnten, konnte im Herbst 2013 Wiedereröffnung gefeiert werden. Dabei wurde auch die Raumaufteilung im Gebäude verändert: Hinten im Keller, wo einst das Restaurant war, steht nun die Bühne. Vorne an der Donau, wo einst die Bühne war, befindet sich nun die Gastronomie.

Veranstaltungen

Galerie

Kontakt

ScharfrichterHaus
Milchgasse 2
94032 Passau

Telefon: +49 851 35900 (auch Kartenreservierungen möglich)
Telefax: +49 851 2635

E-Mail: info@scharfrichter-haus.de
Internet: www.scharfrichter-haus.de

Haltestelle Nächste Bushaltestelle: Passau, Römerplatz

Literatur