Schlosskapelle Ritzing

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Die Schlosskapelle Ritzing ist eine katholische Kapelle in Ritzing (Gemeinde Kirchdorf am Inn). Sie ist eine von wenigen Kapellen, die sowohl wegen ihrer kunsthistorischen Bedeutung als auch wegen prominenter Zeitgenossen erwähnenswert ist.

Geschichte

Der römisch-deutsche Kaiser Joseph II. in Wien wollte eine Staatskirche errichten. Er hatte schon damit begonnen, Kloster und Stifte zu schließen und deren umfangreichen Besitz dem Staat einzuverleihen. 1782 reiste Papst Pius VI. nach Wien um ihn davon abzubringen. Erfolglos. Daraufhin beschloss er, den bayerischen Kurfürsten Karl Theodor in München aufzusuchen. Seine Reise führe über Melk, Linz, Ried, Braunau und Altötting. Auf seiner Reise machte der Papst auch in dem kleinen Dorf Ritzing halt und verlieh hier dem Grafen von Berchem den Portiunkula-Ablass für seinen Edelsitz Ritzing.

Es gab nur wenige Kirchen, denen der Portiunkula-Ablass vom Papst verliehen wurde. Daher pilgerten jährlich viele Menschen nach Ritzing, um an der Portiunkula-Ablass-Feier teilzunehmen. Da die Kapelle, damals noch etwas auserhalb des Ortes, sehr beengt und zudem stark renovierungsbedürftig war, beschloss der Graf, eine neue Kapelle direkt in Ritzing zu erbauen. Im März 1786 wurde dann mit dem Bau der heutigen Schlosskapelle begonnen. Der Bau der Kirche war nach knapp einen Jahr abgeschlossen und so wurde sie am 10. April 1787 (Osterdienstag) geweiht.

70 Jahre war der beeindruckenden Kapelle ein unbelastetes Dasein vergönnt. Dann verkaufte Sigmund, der letzte Graf von Berchem, 1858 das Schloss Ritzing. Innerhalb von 30 Jahren kam es zu fünf Besitzerwechseln mit zum Teil großen Nachteilen für die Kapelle. Da die neuen Eigentümer keine große Begeisterung für das Gotteshaus aufbringen konnten, dientes es teilweiße als Abstellkammer und sogar als Hühnerstall. Erst 1895, als Franziska Moreth Eigentümerin der Kapelle wurde, engagierte sich wieder jemand vorbildlich für die Schlosskapelle. Später kam sie in den Besitz der Gemeinde. 1992 bis 1997 wurde eine umfassende Renovierung und Wiederbelebung durchgeführt.

Architektur

Von außen ist die Kapelle ziemlich unauffällig und auf den ersten Blick, glaubt man nicht, das sie zu den schönsten und interessantesten Sakralwerken der Region gehört. In einer Zeit, als noch das Rokoko im Trend lag, entstand sie als reinrassiges klassizitisches Gotteshaus. Vorallem der Vorbau mit dem kleinen Glockenturm und dem dreibalkigen Kreuz auf dem Helm ist ein Hinweis auf die päpstliche Aufwertung durch den Portiunkula-Ablass. Auch sehr reizvoll ist der abgerundete Übergang vom Vorbau zum eigentlichen Kirchenraum, der wegen seiner feinen Gliederung durch Gesimse und angedeutete Kapitelle eine nachhaltige Wirkung hinterlässt. Im Inneren beeindruckt, vollkommen raumbeherrschend, der wundervolle Altar in den Farben Weiß und Gold. In seiner Mitte die steinerne Figur des Kirchenpatrons, des Hl. Johannes von Nepomuk. Auch die Kreuzwegbilder verdienen Beachtung. Diese Bilder stammen aus der Gründungszeit und sind Ölbilder, die auf Leinwand gemalt wurden und durch schwungvolle Rahmen verziert sind.

Literatur