Silberberg

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Blick von Bodenmais zum Silberberg.
Der Gipfel des Silberberges
Von dieser Brücke aus können nachts Fledermäuse beobachtet werden. (Foto: Sälzer)

Der Silberberg ist ein 955 Meter hoher Berg östlich von Bodenmais. Auf älteren Landkarten hat die markante, kahle Erhebung mit ihren beiden Gipfeln auch die Bezeichnung Bischofshaube.

Geschichte

Bergwerk

Am Silberberg befindet sich ein ehemaliges Bergwerk, das 1463 erstmals als Gottes Gab erwähnt wurde. Bis 1542 lag das Hauptaugenmerk auf der Gewinnung von Silber, dann trat immer mehr die Gewinnung von Vitriol (ein Mittel unter anderem zur Lederbearbeitung) in den Vordergrund. Als Eigentümer wechselte sich der Staat mit Privatbesitzern ab, bis das Bergwerk 1772 endgültig verstaatlicht wurde. Gleichzeitig wurde die Produktion auf Potee (Polierrot = Eisenoxid) geändert. Die Edelmetallgewinnung endete endgültig 1845.

1927 wurde der Betrieb in eine AG umgewandelt. Am 26. Mai 1962 fuhren die Bergleute zur letzten Schicht ein. Das Stollensystem im Silberberg hat eine Gesamtlänge von ca. 20 km. Der Bergbau ist zwar eingestellt, aber rund 80.000 Besucher werden im Besucherstollen jährlich gezählt.

Touristische Erschließung

Der Silberberg wandelte sich danach zur Freizeit- und Tourismusattraktion. Im Barbarastollen finden Bergwerksführungen für Jedermann statt. An der Mittelstation der Silberbergbahn beginnt eine 600m lange Sommerrodelbahn, weitere Einrichtungen sind Streichelzoos und Spielplätze. Im Winter bietet das Skigebiet Silberberg als Besonderheiten eine Winterrodelbahn und einen Kinder-Ski-Park.

Die Stollen-Therapie behandelt chronische Atemwegserkrankungen, chronische Nasen-Nebenhöhlenentzündungen, chronische Bronchitis und Asthma sowie Keuchhusten.

Am 12. Mai 2006 wurden die Mineralien im Silberberg in Bodenmais als Nationaler Geotop ausgezeichnet.

Bergbau-Übersicht

  • Zechenhausstollen. Von ihm sind keine historischen Daten bekannt.
  • Unterbaustollen. Er wurde Anfang des 16. Jahrhunderts als Erbstollen begonnen.
  • Ludwigstollen. Er war ab 1819 in Betrieb.
  • Sebastianstollen. Dieser Stollen war seit mindestens 1724 in Betrieb.
  • Johannesstollen I. Er war seit mindestens 1724 in Betrieb.
  • Johannesstollen II. Auch dieser Stollen war seit mindestens 1724 in Betrieb.
  • Schachtpinge zwischen Johannesstollen I und Johannesstollen II. Sie war ebenfalls seit mindestens 1724 in Betrieb.
  • Prof. Weinschenk-Stollen. Dieser Blindstollen wurde von Fritz Pfaffl 2015 zu Ehren des Münchner Mineralogen Prof. Ernst Weinschenk benannt.
  • Prof. Haller-Stollen. Dieser Blindstollen wurde von Fritz Pfaffl 2015 zu Ehren von Prof. Reinhard Haller für sein Lebenswerk zur Erforschung der Montanhistorie von Bodenmais benannt.
  • Barbara-Stollen. Er war von 1612 bis 1962 in relativ kontinuierlichem Betrieb und wurde danach für den Tourismus erschlossen.
  • Prof. Maucher-Stollen. Der kleine Schürfstollen wurde von Fritz Pfaffl 2015 zu Ehren des Geologen Prof. Albert Maucher benannt.
  • Große Kaue. Sie war seit 1707 in Betrieb.
  • Weite Zechstollen. Hier wurde ab 1610 abgebaut.
  • Weite Zech. Auch hier begann der Abbau bereits 1610.
  • Gieshübelstollen (-zeche). Der Abbau fand ab 1730 statt.
  • Gieshübelfundgrube. Zu dieser markanten Halde gibt es keine Angaben.
  • Gipfelpinge. Sie befindet sich zwischen dem Silberberg und dem Brandtner Riegel und wurde 2014 so benannt (Pfaffl & Hirche).
  • Brandtner Pinge. Auch sie erhielt 2014 ihren Namen (Pfaffl & Hirche).
  • Wolfgangstollen. Hier wurde ab 1750 abgebaut. Er ist mit Zimmerung ausgebaut und verschlossen.
  • Gottesgab. Der neben der Barbarahalde älteste und markanteste Aufschluss wurde bereits 1463 erwähnt.
  • Christophstollen. Er war ab 1750 in Abbau.
  • Helenenstollen. Hier gab es Abbau seit 1610.
  • Kannesgrube (-zeche). Sie wurde ab 1610 betrieben.
  • Bernauerstollen. Zu ihm gibt es keine Angaben.
  • Steigerhausstollen (Gümbelstollen). Auch über diesen Stollen ist nichts bekannt.
  • Neustollen. Zu diesem Stollen beim Steigerhaus gibt es keine Angaben.

Tierwelt

Tausende Fledermäuse in etwa 14 verschiedenen Arten haben im und um den Silberberg ihr Winterquartier. Die genaue Zahl lässt sich jedoch nicht bestimmen. Im Sommer halten sie sich tagsüber in Stadeln, Bäumen und Nistkästen auf. Von einer Brücke aus können die Tiere von Interessierten zu bestimmten Terminen beobachtet werden.

Literatur

Weblinks