Waldbirkenmaus

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Die Waldbirkenmaus (Sicista betulina) ist ein Säugetier aus der Familie der Springmäuse (Dipodidae).

Beschreibung

Die Körperlänge des Tieres beträgt 5,2 bis 7,2 Zentimeter, die Schwanzlänge 7,8 bis 10,6 Zentimeter. Ein schwarzer Aalstrich auf der Rückenmitte reicht bis zum Scheitel. Die sehr ähnliche Steppenbirkenmaus mit helleren Seitenstreifen neben dem Rückenstreifen kommt in Deutschland nicht vor.

Vorkommen

Die Waldbirkenmaus bewohnt Wälder mit viel Unterholz und feuchten Wiesen, vor allem Birken- oder Birkenmischwald. Das Nest befindet sich im Genist, Gras oder Moos.

Die sehr seltene Waldbirkenmaus wurde im Bayerischen Wald erstmals 1950 von einer Münchner Zoologengruppe bei Altreichenau lebend gefangen. 2013 begann mit Hilfe der Passauer Neuen Presse eine Aktion des Nationalparks Bayerischer Wald und von Kleinsäugerexperten aus München, Kassel und Augsburg, um zu erforschen, ob es im Bayerischen Wald noch Birkenmäuse gibt. Tatsächlich gelang wiederum bei Altreichenau ein neuer Lebendfang einer Birkenmaus, die einige Tage später am Fundort wieder freigelassen wurde.

Im Sommer 2014 fand eine Hausfrau aus dem Raum Hinterschmiding eine Birkenmaus vor dem Eingang zum Keller ihres Wohnhauses und brachte sie ins Freie. Die Maus kam einige Tage später zurück und wurde abermals freigesetzt. Diese Maus ist der erste lebendige Nachweis außerhalb des bereits bekannten, sehr begrenzten Verbreitungsgebietes bei Altreichenau.

Literatur

  • Andreas Nigl: Zoologischer Sensationsfund im Keller. In: Passauer Neue Presse vom 13. August 2014 (S. 9)
  • F. H. van den Brink: Die Säugetiere Europas. Verlag Paul Parey, Hamburg und Berlin, 2. Aufl. 1968, ISBN 3 490 00218 0