Waldkapelle (Mettenbuch)

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„Maria, Trösterin der Betrübten“ steht auf der Kapelle, vor der einige Holzbänke zum Verweilen einladen. (Foto: Deiser)

Die Waldkapelle ist eine kleine Marienkapelle in der Waldschlucht in Mettenbuch bei Metten im Landkreis Deggendorf. Gläubige Marienverehrer können hier zur „Trösterin der Betrübten“ beten.

Legende

Der Legende nach war es im Advent des Jahres 1876, als die Muttergottes vom 1. bis 21. Dezember einigen Kindern immer wieder erschienen sein soll, als sie von Mettenbuch über die Abkürzung durch die Waldschlucht betend nach Metten in die Kirche der Benediktiner-Abtei zum Gottesdienst gingen. So wird es in verschiedenen Schriften berichtet. Maria soll sich damals gewünscht haben, dass dort eine Kapelle erbaut werde und dann dort zur „Trösterin der Betrübten“ gebetet werde.

Der Regensburger Bischof Ignatius Senestrey hat damals die Kinder verhören lassen. Man befasste sich bis Ende 1878 mit diesen Kindern und den Erscheinungen. Schließlich ließ Senestrey am 23. Januar 1879 in allen Kirchen seines Bistums einen Hirtenbrief verlesen, in dem er die Mettenbucher Erscheinungen als unecht bezeichnete. Trotz kirchlicher Ablehnung entwickelte sich aber in der Folgezeit die Mettenbucher Wallfahrt zur „Trösterin der Betrübten“ weiter – bis heute.

Errichtung der Kapelle

Von den privaten Grundstücksbesitzern wurde es geduldet, dass in der Schlucht eine schöne Kapelle errichtet wurde. Dort, wo die Heilquelle zur damaligen Zeit entsprang, ist heute ein schönes Rondell aus Granit mit Altar und Kreuz. In der Mitte die Brunnenfassung mit einer Marienfigur, dahinter in der Granitwand der Heilige Erzengel Michael und der Heilige Joseph, links daneben ein Kreuz mit dem gekreuzigten Jesus; so, wie er hier dargestellt ist, soll er damals einem der Seherkinder erschienen sein. Unter diesem „Erscheinungsplatz“ wurde ein Brunnen angelegt, der vierhundert Liter des Heilwassers fasst. Einige Meter entfernt kann man es aus einem Wasserhahn entnehmen. Der Moosbacher Maler Hans Höcherl hat den Andachtsort im April 2009 mit einem Bild bereichert.

Am „Weißen Sonntag“, dem von Papst Johannes Paul II. im Jahr 2000 zum „Barmherzigkeitssonntag“ erklärten ersten Sonntag nach Ostern, wird auch in Mettenbuch das „Fest der göttlichen Barmherzigkeit“ gefeiert. Mit Karl Preiß als Vorbeter finden dort das ganze Jahr über jeden Mittwoch, Freitag und Sonntag Rosenkranzgebete statt, die der jeweiligen Liturgie angepasst sind. Von Karfreitag bis zum Barmherzigkeitssonntag wird in einer Barmherzigkeitsstunde jeweils um 15 Uhr die Novene mit anschließendem Rosenkranz bzw. freitags der Kreuzweg gebetet. Es finden auch Maiandachten dort statt. Da immer in den Bänken vor der Kapelle gebetet wird, stellt Karl Preiß bei Regen einen großen Schirm auf und hält Sitzunterlagen bereit.

Die Marienerscheinungen von Mettenbuch ist vom Bistum nicht anerkannt, und so dürfen Pfarrer zum Beispiel keine Wallfahrten zu diesem Ort durchführen.

Weg zur Kapelle

Wer die Waldschlucht dennoch besuchen will: Von Berg oder Deggendorf kommend, geht man am Ortsende von Mettenbuch rechts weg. Nach etwa dreihundert Metern trifft man auf ein Marterl, eine Mariengrotte und zwei Marienbilder, wo diese damals bei einem Birnbaum ebenfalls erschienen sein soll. Von da sieht man schon den Waldrand, an dem man links nur etwa fünfzig Meter entlang geht. Im Wald geht es schon hinunter zur Schlucht, wo die Waldkapelle und die Quelle sind. Ein weiterer Zugang ist von Metten her, der derzeit nur bei trockenem Wetter zu empfehlen ist.

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