Walter Wanninger

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Walter Wanninger vor seinem Haus in Aunkirchen. (Foto: Hirtler-Rieger)

Walter Wanninger (* 1947 in München) ist pensionierter Kunstlehrer am Gymnasium Vilshofen, leidenschaftlicher Theaterspieler und Regisseur sowie Künstler und Oldtimerfan.

Leben und Wirken

Walter Wanninger belegte ein Doppelstudium der Germanistik an der Universität München einerseits und der Kunst an der Akademie für Schöne Künste andererseits. Er war Kunstlehrer am Gymnasium Vilshofen und ging im Sommer 2009 in Ruhestand.

Sein Haus

1971 verliebte er sich, als er als 25-jähriger Student auf einer Autotour in Niederbayern durch Aunkirchen kam, sofort in eine „malerische Ruine“ in Aunkirchen. Wanninger hat das geschichtsträchtige Gebäude, das einst Gastwirtschaft und Poststation in sich barg, in dem der Kaplan sein Refugium hatte und das vor 150 Jahren als stolzer Vierseithof entstand, originalgetreu restauriert. Er hat Fundamente unterfangen, Putz abgeklopft und neu aufgetragen, Holzböden renoviert, alte Kassettendecken entdeckt, ausgebessert und Leiste für Leiste eingebaut.

Das Haus von 1862 ist ein Gesamtkunstwerk geworden. Und nur ein gleichermaßen schöpferischer und praktischer Geist wie Wanninger war wohl in der Lage, die Aura des Gebäudes zu spüren und es Stein für Stein in geduldiger Handarbeit wieder instand zu setzen. Zusammen mit einem Künstlerfreund, der dafür umsonst bei ihm wohnen durfte. Wohlgemerkt – ohne über irgendeine handwerkliche Ausbildung zu verfügen.

Theater

Die Königsdisziplin ist für ihn das Theater: „Darin verbinden sich alle Künste zum Gesamtkunstwerk.“ Mit dem Theater kam er schon als Schüler in Berührung. Unter der Regie von Rainer Werner Fassbinder spielte er zusammen mit Hanna Schygulla an Fassbinders Münchner Privattheater in der Müllerstraße. Das hat ihm Spaß gemacht, aber mehr noch als die Schauspielerei reizte ihn die Regie: „Ich wollte die Fäden selbst in der Hand halten.“ Das war bei Fassbinder nicht möglich: „Rainer war ein interessanter, aber auch ein schwieriger Mensch.“

Seine Leidenschaft fürs Theater kam dann dem Gymnasium Vilshofen zugute. Dem dortigen Schultheater hat er seinen unverwechselbaren Stempel aufgedrückt. Zahlreiche Stücke hat er selbst geschrieben, die Rollen den jugendlichen Schauspielern auf den Leib getextet, Bühnenbilder entstanden in der häuslichen Werkstatt, Requisiten wurden herbeigezaubert. Doch auch die Schüler haben sich von seinem Enthusiasmus anstecken lassen und unvergessliche Theaterabende gestaltet.

Literatur