Wiener Eispalast

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Unternehmensgründer Hans Strössner 1907 in seiner Fruchteis-Halle, bevor sie zum Wiener Eispalast wurde. (Foto: Fam. Guderley)
Werner Guderley mit Tochter Corinna. (Foto: Köhler)

Der Wiener Eispalast ist ein Geschäft auf der Passauer Dult, das seine Kunden seit 1908 mit süßen Spezialitäten versorgt. Der Name lässt auf ein österreichisches Familienunternehmen vermuten, doch hierbei handelt es sich um eine Nürnberger Schaustellerfamilie.

Geschichte

Im Alter von 17 Jahren machte sich 1907 der Nürnberger Hans Strössner mit seiner Fruchteis-Halle selbstständig. Er stammte aus einer Schaustellerfamilie, ihnen gehörte der orientalische Eispalast. Ein Jahr später, 1908 gastierte Hans Strössner erstmals auf der Passauer Dult. Er hatte seine Fruchteis-Halle in Wiener Eispalast umfimiert. Seit diesem Zeitpunkt werden die Dultbesucher mit Süßem verwöhnt.

Auf das Konto des Familienunternehmens geht eine ganze Liste von Leckereien: So war die älteste Dultfamilie die Ersten, die Mandeln brannte, die ersten Herzl machten und auf dem Passauer Christkindlmarkt als erste Heidlbeerglühwein verkauften. Auch das Popcorn brachten nicht, wie angenommen, die Amerikaner mit. Hans Strössner verkaufte es bereits 1920 jedoch unter dem Namen „Schneeflocke“.

Doch das Sortiment wurde und wird stetig erweitert. Am Anfang hatte man nur Mandeln, Erdnüsse und Haselnüsse geröstet. Um konkurrenzfähig zu bleiben muss man heute schon fast 20 verschiedene Sorten anbieten.

Derzeit führt Werner Guderley, der Enkel des Gründers Hans Strössner, den Wiener Eispalast in der dritten Generation. Und die Nachfolge ist auch schon gesichert: Tochter und gelernte Modedesignerin Corinna Guderley wird das Familienunternehmen in der vierten Generation weiter- und damit die Tradition des Wiener Eispalastes fortführen.

Herstellungsmethoden

In mehr als hundert Jahren hat sich natürlich auch die Herstellung der Süßereien geändert. Die Großeltern von Werner Guderley holten früher Roheis von den Brauereien. Dieses wurde dann gestampft, mit Früchten vermischt und zwei oder drei Stunden lang gespachtelt. Jedoch ist das der Zeitaufwand für einen Kübel Eis, doch das Ehepaar Strössner stellte täglich fünf bis sechs solcher Kübel her. In der heutigen Zeit geschieht dies maschinell und somit weitestgehend keimfrei. Aufgrund von strengen Hygienevorschriften kann zum Beispiel Bananeneis nicht mehr mit Bananen hergestellt werden. Da Bananen von Natur aus höher belastet sind als erlaubt, können nur noch Aromen verwendet werden. Der Leidtragende ist hierbei der Kunde.

Literatur