Brandgrab (Gergweis)

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Das Brandgrab bei Gergweis im Landkreis Deggendorf ist ein erster Hinweis auf eine römische Landsiedlung in der Römerzeit im Vilstal.

Fund

Der Fund bei Gergweis erzählt eine spannende Geschichte über eine ländliche Römersiedlung im Vilstal: Reste eines verbrannten Toten, etwas Holzkohle und verbrannte Keramik hat das Grabungsteam des Landkreises um Kreisarchäologen Dr. Karl Schmotz in Gergweis entdeckt. Ein Brand-Schüttungsgrab aus der mittleren Kaiserzeit im 2. Jahrhundert nach Christus, schätzt der Experte. Neben der Urnenbestattung war damals auch die Erdbestattung der verbrannten Toten üblich. Zum Teil wurden Gefäße, Öllämpchen, Schmuck oder Glas ins Grab mitgegeben, doch in Gergweis fehlen solche Beigaben. Es wurde der allerletzte Rest von diesem Grab gefunden, denn der Rest ist durch die landwirtschaftliche Bearbeitung des Bodens bereits verschwunden.

Bislang war Schmotz nur ein Römerfund im Vilstal im Landkreis Deggendorf bekannt – und der auch nur knapp an der Landkreisgrenze in Gainsdorf bei Galgweis. Der zweite befindet sich nun am westlichen Ortsrand von Gergweis, zwischen Supermarkt und Solarpark auf einer Bauparzelle – die Schmotz wohl gar nicht untersucht hätte, wären nicht kürzlich bei den Grabungen auf dem Areal der Freiflächenanlage Reste einer jungsteinzeitlichen Befestigung aufgetaucht.

Bedeutung

Für den Archäologen Dr. Karl Schmotz ist der kleine Fund eine Riesenentdeckung: Er belegt die ländliche Besiedlung des Vilstals durch die Römer. Das Grab ist mit höchster Wahrscheinlichkeit „ein Repräsentant eines ganzen Friedhofs“, da die Toten nicht einzeln bestattet wurden, schildert der Kreisarchäologe. Und ein Friedhof weise auf eine ländliche Besiedlung in der Nähe hin. Es muss bei Gergweis also eine „villa rustica“, ein römisches Landgut, gegeben haben.

Dominant bei römischen Funden sind stets die militärischen Anlagen mit den nebenliegenden Zivilsiedlungen wie beispielsweise in Künzing, führt Schmotz an. Doch dort lebten etwa 1000 Menschen und die mussten mit Nahrungsmitteln versorgt werden. Beispielsweise aus einer landwirtschaftlichen Anlage im Vilstal: Eine typische „villa rustica“ besteht aus einem repräsentativen Wohnhaus, Wirtschaftsgebäuden und den umliegenden Feldern. Was in Gergweis angebaut wurde, könnte den Tisch der Künzinger Soldaten gedeckt haben.

Siehe auch

Literatur