Dyneon GmbH

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Die Firma Dyneon ist eine Tochterfirma des US-Amerikanischen Konzerns 3M. Das Unternehmen in Gendorf stellt verschiedene chemische Stoffe her.

Standort

Der deutsche Standort von Dyneon befindet sich im sogenannten Bayerischen Chemiedreieck im Industriepark Werk Gendorf, im oberbayerischen Landkreis Altötting.

Mitarbeiter

Über 800 Menschen arbeiten weltweit bei Dyneon, 460 davon in Gendorf.

Produkte

Das Unternehmen stellt unter anderem Fluorelastomere, PTFE, Fluorthermoplaste und Spezial-Additivel her.

Ersatzstoff für PFOA

Das Unternehmen entwickelte in einer dreijährigen Forschungs- und Erprobungsphase einen Ersatzstoff für den Emulgator Perlfluoroktansäure (PFOA). Diese Entwicklung gilt als Meilenstein im Umweltschutz. Der neue Stoff wird im Gegensatz zu PFOA innerhalb weniger Minuten aus dem Organismus von Säugetieren ausgeschieden.

Die PFOA-Diskussion

Am 9. November 2006 dringt ein Dutzend Greenpeace-Aktivisten auf das Werksgelände der InfraServ GENDORF ein. Mit Plakaten und Schildern protestieren sie dagegen, dass die Firma Dyneon Perfluoroctansäure (PFOA) in die Alz leitet und somit die Flüsse vergifte. Bei der Aktion wird ein Abfluss zur Alz aufgestaut und ein Zaun beschädigt. Weitere Aktionen folgen. Im Landkreis Altötting bricht eine Diskussion los über etwaige Belastungen von Boden und Wasser durch PFOA; und es lassen sich Rückstände nachweisen. Allerdings gibt es für PFOA keine Grenzwerte, sondern lediglich Zielwerte. Ein Nachweis für Gesundheitsgefährdung wird nicht erbracht. Jedoch kommt es in der Folge einer Podiumsdiskussion in Mehring im Januar 2007 zu einer allgemeinen Diskussion über Gesundheitsgefahren im Landkreis Altötting, die von dem Marquartsteiner Sozialwissenschaftler Prof. Albrecht Goeschel angeheizt wird. Er behauptet, dass im Landkreis Altötting eine größere Häufung von Erkrankungen der Haut, der Atemwege und des Urogenitalsystems vorläge. Das bayerische Gesundheitsministerium zieht diese Folgerung in Zweifel.


Gewerbesteuerproblematik für Burgkirchen

Die Industriegemeinde muss im Vergleich zum vergangenen Jahr einen Gewerbesteuer-Rückgang von über 90 Prozent verkraften. Natürlich zu einem großen Teil der schweren Krise geschuldet. Verschärfend kommt jedoch ein Gewinnabführungsvertrag der Dyneon GmbH im Industriepark Werk Gendorf mit der Muttergesellschaft 3M hinzu, so lauten weit verbreitete Befürchtungen. Die Dyneon leidet als Automobilzulieferer besonders unter der Absatzkrise. Die Gemeinde Burgkirchen bekommt anscheinend im Verhältnis von der 3M-Deutschland-GmbH in Neuss weniger Geld als bisher von der Dyneon im Werk Gendorf. Und was dem Fass den Boden ausschlägt: Die Alzgemeinde muss sogar für das vergangene Jahr gezahlte Gewerbesteuer zurücküberweisen. Dabei handelt es sich um eine Summe von mehreren Millionen Euro. Besagter Gewinnabführungsvertrag gilt seit Januar 2008. Damit ist für die Gewerbesteuer, die Burgkirchen bekommt, nicht mehr direkt der Gewinn maßgeblich, den die Dyneon am Standort Gendorf erwirtschaftet. An dieser Stelle ist ein kleiner Ausflug ins Steuerrecht fällig: Ausgehend vom Ertrag des Unternehmens wird ein Steuermessbetrag ermittelt. Dieser wird vom Finanzamt durch den Gewerbesteuermessbescheid festgestellt. Das Recht zur Festlegung des Hebesatzes ist den Gemeinden grundgesetzlich garantiert. Seit 2004 beträgt der Hebesatz in Deutschland mindestens 200. Die Gemeinde Burgkirchen hat den Gewerbesteuer-Hebesatz auf 320 festgelegt. Hat ein Unternehmen Betriebsstätten in mehreren Gemeinden, so muss der Steuermessbetrag auf die einzelnen Gemeinden verteilt werden. Zerlegungsmaßstab sind die in den einzelnen Gemeinden anfallenden Arbeitslöhne. Über die Zerlegung erteilt das zuständige Finanzamt einen Zerlegungsbescheid. Es gibt Grund zu der Annahme, dass der Maßstab der Lohnsumme die Gemeinde Burgkirchen schlechter stellt als das Kriterium des tatsächlich in Gendorf erzielten Ertrags. Und wie bei Dyneon beziehungsweise 3M gerechnet wird, wirkt sich im Burgkirchner Gemeindesäckel massiv aus, denn die Dyneon GmbH war bisher der stärkste Gewerbesteuerzahler im Industriepark Werk Gendorf. Im Gegensatz dazu gibt es auch eine Firma, die während ihrer gesamten Existenz seit der Zerschlagung des Hoechst-Konzerns nur sporadisch ein paar Euro Gewerbesteuer zahlte.Zu diesem Thema erhielt der Anzeiger gestern auf Anfrage von der Dyneon-Öffentlichkeitsarbeit folgende Erklärung: „Aufgrund zu hoher Gewerbesteuervorauszahlungen für das Geschäftsjahr 2008 hat die Dyneon GmbH rechtmäßig einen Anspruch auf Rückerstattung. Als Folge der der wirtschaftlich allgemein angespannten Situation gehen wir von geringeren Gewerbesteuerzahlungen für das Jahr 2009 aus. Die Zugehörigkeit zur deutschen 3M-Gruppe seit Januar 2008 hat derzeit keinen negativen Einfluss auf unsere Gewerbesteuerzahlung.“ Gestern Abend meldete sich noch Thomas Fiebig, einer der drei Dyneon-Geschäftsführer, persönlich telefonisch vom Flughafen beim Anzeiger und erklärte, die Burgkirchner Sicht der Dinge sei falsch: „Das Gegenteil ist richtig, der Ergebnisabführungsvertrag stellt Burgkirchen besser. Und von der Gemeinde bekommen wir nur zurück, das wir als Vorauszahlung geleistet haben.“ Einen Umsatzrückgang von 13,2 Prozent im Inland haben die 3M-Gesellschaften in Deutschland für das erste Quartal 2009 zu verzeichnen. Noch stärker, nämlich um 23 Prozent, fiel der Umsatz mit den europäischen Schwestergesellschaften. Die 3M-Deutschland-GmbH in Neuss als größte deutsche 3M-Gesellschaft verzeichnete einen Rückgang um 9,4 Prozent, wobei besonders Geschäftsbereiche, die direkt oder indirekt die Automobilindustrie beliefern bzw. Produkte für die allgemeine industrielle Fertigung betroffen waren. Gleiches gilt für Elektro- und elektronische Produkte, Verkehrssicherheitsprodukte und Produkte für die Außenwerbung. Besonders hart getroffen von der Krise in der Automobilindustrie ist nach Angaben von 3M die Dyneon GmbH, da der Inlandsumsatz bei Fluorpolymeren drastisch zurückgegangen ist. Aufgrund der Auftragslage wurde bei der Dyneon GmbH Kurzarbeit angezeigt. Der Standort Gendorf mit seinen Anlagen für Erforschung, Entwicklung und Produktion von Fluormonomeren und Fluorpolymeren ist die deutsche Dyneon-Zentrale. „Wir erwarten kurzfristig keine Erholung in den Märkten, in denen wir vertreten sind. Für den Rest des Jahres gestaltet sich die Planung äußerst schwierig. Unser Fokus wird auf der Anpassung unserer Kosten entsprechend der Umsatzsituation, auf der Sicherung unserer Liquidität auf hohem Niveau sowie auf der Gewinnung von Marktanteilen liegen“, heißt es in einer Pressemitteilung von 3M. Nur ein schwacher Trost kann es für die Burgkirchner sein, dass es der Landeshauptstadt ähnlich geht: In den letzten Wochen reduzierten zunehmend Münchner Unternehmen ihre Gewerbesteuervorauszahlungen oder setzten sie gar auf Null. Hinzu kommt wie in der Alzgemeinde, dass aufgrund von schlechten Jahresergebnissen 2008 einiger Unternehmen die Stadt München bereits über 100 Millionen Euro an vereinnahmten Gewerbesteuervorauszahlungen nun zurücküberweisen musste.


Literatur

Weblinks