Georg Baumgartner

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Dr. Georg Baumgartner (1943–2002)

Georg Baumgartner (* 26. Dezember 1943; † 6. Mai 2002 in Hollkronöd (Gde. Hebertsfelden) war ein deutscher Kunsthistoriker und Heimatforscher.

Leben und Wirken

Georg Baumgartner studierte an der Ludwig-Maximilian-Universität München und promovierte dort 1977 im Fach Kunstgeschichte. Er wirkte dann in verschiedenen Zeitverträgen an deutschen Museen. 1981 bis 1983 leitete Georg Baumgartner die kommunalen Freilichtmuseen Finsterau und Massing. Zuvor war er dort bereits befristet als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig.[1]

Im Freilichtmuseum Finsterau verantwortete er die Rekonstruktion und die in der Tendenz ganzheitliche Ausstattung des Kappl-Hofs.
Im Freilichtmuseum Massing legte er in den Jahren 1981 bis 1983 mit der ganzheitlichen Ausstattung des Kochhofs die Grundlagen für eine fachliche Fortentwicklung des Museums. Dr. Georg Baumgartner öffnete 1981 die traditionell heimatpflegerische „Sammlungspolitik“ des Museums für unscheinbare Dinge des Alltags. So hielten Emaillegeschirr, vielfach geflicktes Bettzeug und andere Zeitzeugnisse des Alltags erstmals Eingang in die Sammlung.[2]

1997 dokumentierte er im Auftrag des Freilichtmuseums Massing alte Ausstattungen von Gastwirtschafen in Niederbayern[3].

Ab 1984 war Georg Baumgartner Angestellter des Landkreises Rottal-Inn. Er trug dort zur Erschließung der Kulturgüter der Region mit Dokumentationen und Schriften bei und baute (unterstützt von der Photographin Gerti Dilling) ein Bildarchiv auf.

In Hollkronöd bei Hebertsfelden betrieb er ein Wirtshaus.

Veröffentlichungen

Beispiel einer atmosphärisch-dichten Ausstattung: Kochhof im Freilichtmuseum Massing (Foto: Martin Ortmeier, 2007)
  • Georg Baumgartner und Martin Ortmeier: Freilichtmuseum Finsterau. (= Bayerische Museen. Bd. 3, Hg. von der Abteilung Nichtstaatliche Museen am Bayerischen Nationalmuseum). München 1986
  • Georg Baumgartner: Schloß Hohenschwangau. Eine Untersuchung zum Schloßbau der Romantik. München (Verlag Scaneg) 1987 (= Beiträge zur Kunstwissenschaft Band 15; = Dissertation an der Universität München 1977), ISBN: 3892350159
  • Georg Baumgartner und Martin Ortmeier: Freilichtmuseum Massing. München (Verlag Schnell & Steiner) 1988 (2., aktualisierte u. erw. Aufl.), ISBN: 3795407508
  • Georg Baumgartner u. a.: Rottal. Das unentdeckte Altbaiern an Rott und Inn. Pfarrkirchen (Landratsamt Rottal-Inn) 1991
  • Georg Baumgartner und Erich Eder: Kunst und Kultur Landkreis Rottal-Inn. Hebertsfelden (Rottaler Buchverlag) 1992, ISBN: 3929452014
  • Georg Baumgartner: Speis & Trank im Rottal. Hebertsfelden (Rottaler Buchverlag) 1993, ISBN: 3929452030
  • Georg Baumgartner: Aspekte des bäuerlichen Hausbaus in Niederbayern. In: Baumgartner Georg und Helmut Gebhard: Niederbayern. Bauernhäuser in Bayern. (= Dokumentation Band 5). München, 1995, S. 47–88
  • Georg Baumgartner: Die Hausbeispiele: Hofgeschichte, bauhistorische Beschreibung. Gebäudemerkmale für Bauberatung. In: Baumgartner Georg und Helmut Gebhard: Niederbayern. Bauernhäuser in Bayern. (= Dokumentation Band 5). München, 1995, S. 130–331
  • Georg Baumgartner: Griesbach im Rottal. Stadt und Heilbad. Hebertsfelden (Rottaler Buchverlag) 1996, ISBN: 3929452081

Anmerkungen

  1. “Dr. Georg Baumgartner war seit 1979 im Rahmen einer öffentlichen Förderung beim Architekturbüro Hofmeister angestellt, 1981 bis 1983 war er hauptamtlicher Museumsleiter, später hat er vereinzelt im Auftrag des Freilichtmuseums Massing Forschungsarbeiten geleistet.“ (Martin Ortmeier: Verstreute Quellen zur Gründungsgeschichte des Freilichtmuseums Finsterau. In: Passauer Jahrbuch. Beiträge zur Geschichte und Kultur Ostbaierns 57 (2015), S. 219–226)
  2. Siehe Martin Ortmeier: Vom Niederbayerischen Bauernhofmuseum Massing im Rottal zum Freilichtmuseum Massing – 50 Jahre Geschichte eines Heimatmuseums. In: Passauer Jahrbuch. Beiträge zur Geschichte und Kultur Ostbaierns 61 (2019), S. 275–292
  3. Archiv Freilichtmuseum Finsterau: Az. M 5.5.36)