Graßlfing

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Die Filialkirche (Wallfahrtskirche) Mariä Himmelfahrt in Obergraßlfing. Bei der ausgedehnten Ortschaft im Hintergrund handelt es sich um Aufhausen in der Oberpfalz.

Graßlfing ist der Name einer ehemaligen Gemeinde in Niederbayern. Sie bestand nur aus den Ortsteilen Ober- und Untergraßlfing und wurde 1972 in die Gemeinde Laberweinting eingegliedert. Man darf sie nicht mit dem etwa 25 Kilometer entfernten gleichnamigen Ortsteil von Pentling (Oberpfalz) verwechseln.

Lage

Die benachbarten Ortschaften Ober- und Untergraßlfing legen etwa vier Kilometer nordwestlich von Laberweinting im Donau-Isar-Hügelland.

Geschichte

Graßlfing bildete eine offene Hofmark, die eng mit Grafentraubach verbunden war. Nach langwierigen Verhandlungen erwarb am 10. März 1749 Reichsgraf Josef Franz Maria von Seinsheim zu Sünching die Hofmarken Grafentraubach, Graßlfing und Hofkirchen. 1820/1821 erscheint Graßlfing als eigenständiges Patrimonialgericht, das jedoch mit der Bildung des Patrimonialgerichts 1. Klasse Sünching am 20./29. März 1821 diesem einverleibt wurde. 1824 waren Karl und August von Seinsheim Mitbesitzer von Gütern in Graßlfing. Nach der Auflösung des Patrimonialgerichts Sünching wurden dessen gerichtsherrliche Untertanen am 30. Januar 1849 dem Landgericht Mallersdorf übergeben. Die Gemeinde Graßlfing gehörte zum Landkreis Mallersdorf und wurde im Zuge der Gebietsreform am 1. Januar 1972 in die Gemeinde Laberweinting eingegliedert.

Sehenswürdigkeiten

  • Filialkirche Mariä Himmelfahrt in Obergraßlfing. Die 1708 bis 1710 erbaute Barockkirche hat eine Vorhalle mit anschließendem Gang, darüber Wohngeschoss, Chor und Schiff. Die von Stuckdekor umgebenen Decken- und Wandmalereien zeigen Szenen aus dem Marienleben. Das Altarbild des Hochaltars stellt die Krönung Mariens dar. In einer Seitenkapelle wird das Gnadenbild verehrt, eine hölzerne Marienfigur von etwa 1470.

Vereine

  • Bauernverband Graßlfing
  • Freiwillige Feuerwehr Graßlfing
  • Jagdgenossenschaft Graßlfing
  • Stammtisch Graßlfing

Literatur

  • Susanne Hansen (Hg.): Die deutschen Wallfahrtsorte, Pattloch Verlag, Augsburg, 2. Aufl. 1991, ISBN 3-629-00005-3.
  • Marianne Mehling (Hg.): Knaurs Kulturführer in Farbe. Niederbayern und Oberpfalz, Droemer Knaur, München 1995, ISBN 3-426-26647-4.
  • Günther Pölsterl: Mallersdorf: Das Landgericht Kirchberg, die Pfleggerichte Eggmühl und Abbach. (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe I, Band LIII). Bayerische Akademie der Wissenschaften, Kommission für Bayerische Landesgeschichte (Hrsg.), München 1979, ISBN 3 7696 9923 8.