Heinz Wagner
Heinz Wagner (* 1. Juni 1892 in Passau; † 18. Juni 1950 in Passau) war Stadtkämmerer und Oberbürgermeister von Passau.
Leben und Wirken
Heinz Wagner war bis 1919 als Kaufmann tätig. Ab 1920 wurde er Sektretär bei der Stadtkämmerei und ab 1925 Stadtkassier.
Als Halbjude war ihm seine Tätigkeit während der Nazizeit sehr erschwert. Er musste jedoch seinen Dienst nicht quittieren. Wagner war Mitglied des nach der Hochstraße benannten Hochstraßenkreises, der einzigen konspirative Widerstandsgruppe Passaus in der Zeit des Nationalsozialismus (neben Dr. Stephan Billinger, Dr. Josef Köppl und Johann Lampert). Am 1. Januar 1946 wurde er zum Stadtkämmerer ernannt. Von Juli bis September 1946 war er von der Militärregierung zum Landrat des Landkreises Passau berufen.
Am 16. September 1946 wählte ihn der Stadtrat zum Oberbürgermeister von Passau. Am 21. Dezember 1947 hat Heinz Wagner die Marienbrücke eröffnet. Er war in der schweren Nachkriegszeit rastlos für die Bürger der Stadt tätig und vor allem bemüht, die Wirtschaft wieder in Gang zu bringen. Durch diese Belastung konnte er wegen der angegriffenen Gesundheit bereits 1948 nicht mehr für das höchste Amt in der Stadt kandidieren.
Literatur
- Franz Mader, Stadtarchiv Passau: Tausend Passauer. Passau 1995, ISBN 3-924484-98-8 (S. 244)
- Winfried Becker: Die Organisation der NS-Volksgemeinschaft in Passau. Gleichschaltung – Konflikt – Widerstand. In: Winfried Becker (Hg.): Passau in der Zeit des Nationalsozialismus, Universitätsverlag Passau 1999, ISBN 3-86036-031-0
Vorgänger Robert Prudlo |
Landrat des Landkreises Passau 1946 |
Nachfolger Johann Karl |
Vorgänger Alfred Lobinger |
Oberbürgermeister der Stadt Passau 1946 bis 1948 |
Nachfolger Hans Riedl |