Karnevalsgesellschaft Eggenfelden

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Der Faschingszug mit dem Prinzenwagen des Karnevalsvereins in der Nachkriegszeit lockte tausende Zuschauer auf den Stadtplatz in Eggenfelden.
Der erste Elferrat der Nachkriegszeit (1949).

Die Karnevalsgesellschaft Eggenfelden ist ein in der Nachkriegszeit entstandener Eggenfeldener Verein und Vorreiter des 1981 gegründeten Faschingsclubs Eggenfelden. Beide sind maßgeblich verantwortlich für die Faschingsveranstaltungen in der Region.

Geschichte

In der Nachkriegszeit war es kaum vorstellbar, dass die Menschen wieder Lust hatten, unbeschwert zu lachen und ausgelassen zu feiern. Doch der Fasching kam wie gerufen und so verbreitete sich schnell gute Laune. Den Vorsitz der Karnavalsgesellschaft übernahmen Ludwig Miller und Norbert Gruber. Jakob Perl, Eggenfeldener Geschäftsmann, war erst 19 Jahre alt, als er im Herbst 1948 Mitglied des Elferrates wurde. Im Rottaler Anzeiger hatte der damalige Redakteur und Hofmarschall, Manfred Höllmann, den Besuch des „Kölner Elferrates“ angekündigt und bundesweit für Furore gesorgt. Mit diesem Scherz kam das närrische Treiben in Eggenfelden in Schwung. Jecken aus dem Rheinland und Söhne Eggenfeldens machten sich auf den Weg.

Zentrum des ersten Faschings nach dem Zweiten Weltkrieg war die alte Turnhalle neben dem jetzigen Rathaus. Hier stieg der Auftaktball und neun weitere Tanzveranstaltungen wurden aufgeführt. Auf der Speisekarte standen damals „Holsteiner Schnitzel“, „Russische Eier“ und „Gruber-Bräu-Brot“. Statt Dünnbier wurden Weine wie „Piesporter Goldtröpfchen“ oder „Niersteiner Domthal“ kredenzt. Zum Faschingshöhepunkt fand am Faschingssonntag ein Umzug mit Prinzenwagen und Kutschen, sowie ein abschließendes Autorennen auf der alten Rennbahn statt. Eine Woche vor Beginn hatte bereits der Zirkus „Seppidore Luibiano“ am Stadtplatz seinen Auftritt mit Kannibalen, Menschenaffen, Seiltänzern und Hypnotiseuren. Die Garde kam erst im Jahr 1952 zum Festakt hinzu.

1950 erfolte die erste offizielle Schlüsselübergabe des damaligen Bürgermeisters Lorenz Bachmeier an Ludwig von Mosthausen (Ludwig Miller) und Anita von Müllerslust (Annerl Lettl).

In den 1950er und 1960er Jahren setzten vor allem die Bälle im Hotel Gruber-Bräu Maßstäbe. Zudem wurden viele Kinderbälle organisiert. Der „Ball der Saison“ wurde ab 1964 einige Zeit vom Altlandkreis Eggenfelden im Theater an der Rott durchgeführt und galt als besonderes Ereignis. Alle zwei drei Jahre trugen die besten Sänger des Vereins einige „Schandtaten“ von Eggenfeldener Bürgern zusammen. Bis in die 1970er Jahre waren diese beliebten Mortatensänger unterwegs. Eine Faschingshochburg war in den 1960er Jahren auch die Kongobar.

Mitte der 1970er Jahre änderte sich jedoch der Zeitgeist und die Faschingsbegeisterung ließ nach. Erst 1981 erlebte die fünfte Jahreszeit wieder einen Aufschwung, als der Faschingsclub Eggenfelden das Zepter übernahm.

Im Jahr 2009 feiert die Karnevalsgesellschaft Eggelfelden 60-jähriges Jubiläum. Am 8. Januar 2009 wurde der Eggenfeldener Elferrat zu diesem Anlass am Bahnhof von einer kaum überschaubaren Menschenmenge begrüßt und mit einem Festzug zur Innenstadt geleitet. Der Zug endete im Weinlokal Forster & Miller, wo das erste Prinzenpaar Inthronisiert wurde: Hans Kreck als Prinz Hans II. vom Rahmgassien und Rosmarie Reidinger als Prinzessin Rosemarie von Tabacco.

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