Kirche Maria Himmelfahrt (Erlach)

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Die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt

Die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt ist die Pfarrkirche der Pfarrei Erlach in Erlach, einem Ortsteil der Stadt Simbach am Inn im niederbayerischen Landkreis Rottal-Inn.

Geschichte

Die Kirche wurde in der Zeit des niederbayerischen Kirchenbaubooms in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts erbaut und um 1500 vollendet. Die Errichtung dieses für eine Dorfkirche recht stattlichen Bauwerkes erfolgte möglicherweise in Verbindung mit dem Bau der nahen Braunauer Stadtkirche am anderen Ufer des Inns nach den Plänen von Stephan Krumenauer. Im 17. Jahrhundert erhielt die Kirche ihre barocke Einrichtung, 1709 erfolgte der Anbau der Marienkapelle an der Nordseite. Die Barockhaube stammt aus dem Jahr 1740. 1911 wurde die ursprüngliche spätgotische Ausmalung wiederhergestellt.

Beschreibung

Der massive romanische Unterbau des Turms hat einen spätgotischen achtseitigen Aufsatz mit einer reich geschwungenen barocken Zwiebelkuppel. Das hohe, einschiffige Langhaus besitzt ebenso wie der Chor ein reich figuriertes Netzrippengewölbe. Grünes und rotes Blattwerk rankt zwischen den ockergelben Rippen und den gemalten Vierpässen. Grau-blaue Wellenbänder säumen den Triumphbogen, rote Marmorierungen umgeben die schlanken Dienste.

Der barocke Hochaltar mit seinen gedrehten Säulen und den lebensgroßen Figuren des St. Wolfgang und St. Valentin entstand 1676/1677. Er ist ein Werk der beiden Schreiner Michael Mayr und Wolfgang Weiß aus Mattighofen im Innviertel. Das Altarblatt Anbetung der Könige stammt von Tobias Schinnagl aus Burghausen. Der nördliche Seitenaltar datiert von 1649, der südliche von 1675.

Die Marienkapelle stuckierte der aus Uttendorf stammende Michael Vierthaler mit zarten Akanthusranken. Den Altar von 1710 mit gewundenen Säulen, reichem Akanthusschnitzwerk und dem spätgotischen Marienbild fertigten der Schreiner Leonhard Enzensperger, der Fassmaler Johann Paul Vogl und der Bildhauer Johann Georg Libigo. Die gleichen drei Künstler, alle aus Braunau, schufen 1724 auch die Kanzel.

Unter der Westempore hängt ein Chorbogenkruzifix aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. An der Nordwand im Chor findet sich ein Gemälde mit der Darstellung der Geburt Christi um 1550. Eine spätgotische Figur um 1500 stellt Christus mit dem Palmesel dar, sie kam aus der abgebrochenen Kirche von Winklham nach Erlach. An der östlichen Außenwand des Chores sind Christus am Ölberg, St. Sebastian und St. Margareta, alle um 1600, zu sehen.

Literatur

  • Dionys Asenkerschbaumer, Alois Brunner, Ludger Drost, Andreas Paul: Kleinodien · Kostbarkeiten · Kuriositäten. Entdeckungsreisen im Bistum Passau. Herausgeber: Bischöfliches Ordinariat Passau, Verlag Passauer Bistumsblatt, Passau 2011, 2. Aufl. 2012, ISBN 978-3-9813094-3-0
  • Marianne Mehling (Hg.): Knaurs Kulturführer in Farbe. Niederbayern und Oberpfalz, Droemer Knaur, München 1995, ISBN 3-426-26647-4
  • Hanns Weber: Rottaler Bäderdreieck. Verlag Schnell & Steiner, München · Zürich 1985, ISBN 3-7954-0495-9