Simbach am Inn

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Simbach am Inn
Das Wappen von Simbach am Inn


Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Rottal-Inn
Höhe: 345 m
Fläche: 47,33 km²
Einwohner: 9.721 (31. Dezember 2020)
Postleitzahl: 84359
Vorwahl: 08571
Kfz-Kennzeichen: PAN
Website: www.simbach.de
Erster Bürgermeister: Klaus Schmid (CSU)

Simbach am Inn ist eine Stadt im niederbayerischen Landkreis Rottal-Inn und nicht zu verwechseln mit dem Markt Simbach im Landkreis Dingolfing-Landau.

Das Rathaus von Simbach am Inn

Lage

Die Stadt am Inn (amtlich: Simbach a.Inn) liegt im Süden Niederbayerns, etwa 15 km östlich des Zusammenflusses von Inn und Salzach. Der Inn bildet die natürliche Grenze zum benachbarten Österreich mit der Stadt Braunau am gegenüber liegenden Ufer. Die bayerischen Nachbargemeinden sind Kirchdorf am Inn, Reut, Stubenberg und Wittibreut.

Ortsteile

Die Stadt Simbach a.Inn hat 129 Gemeindeteile: Aich, Aign, Antersdorf, Asenberg, Aufnberg, Bachmann, Bauhof, Beigertsham, Beingarten, Berging, Binderhäusl, Bötl, Brauching, Buch, Burgholz, Dattenbach, Dennersdobl, Derschlhof, Dienersberg, Dietmaning, Dirnöd, Dötling, Eben, Ebn, Ed, Ed b.Eggstetten, Edmühle, Eggstetten, Eizing, Ellersberg, Endsfelden, Engstall, Erlach, Ewigkeit, Felln, Freiöd, Fürkl, Gansöd, Geigerhäusl, Golling, Grafussing, Grub b.Eggstetten, Gründwürm, Gutlersberg, Guttersberg, Hadermann, Handobl, Harrham, Heimöd, Hinterholz, Hinteröd, Hirtenstein, Hof, Hofstetten, Högl, Holzham, Hötz, Hötzl, Hub, Hundsberg, Irging, Kagerbauer, Kasberg, Kirchberg a.Inn, Kollberg, Kottigstelzham, Kreuzberg, Kronwitten, Lehner, Leiten, Lengdorf, Maierhof, March b.Eggstetten, Matzenhof, Mitternberg, Moos, Mooseck, Niedereck, Niedernzaun, Oberdorfner, Obereck, Oberlangwied, Oberschwarzenhof, Obersimbach, Oberweinberg, Oberzaun, Ölmühle, Pichler, Piering, Pranzmühle, Rabing, Rampelhub, Ranzenberg, Reisl, Rennbahnsiedlung, Satzenberg, Scheiben, Schermühle, Scheuersberg, Siedlung Heinzelspitze, Simbach a.Inn, Stadler, Steghäuser, Steghub, Steinbruck, Steining, Stempl, Straß, Straß b.Eggstetten, Strickberg, Thalham, Unterdorfner, Unterlangwied, Unterschwarzenhof, Unterweinberg, Vorderbrunn, Wadenberg, Waltersdorf, Wank, Weismühl, Wenigstraß, Wies, Wieser, Wiesing, Wiesmannhäusl, Windsberg, Winklham, Wolfsegg und Würmbauer.

Geschichte

Simbach wurde im Jahr 927 zum erstenmal als Sunnenpah urkundlich erwähnt. Die Grafen von Törring erwarben 1646 mehrere Güter in Simbach und errichten einen Edelsitz. 1743 fand die Schlacht bei Simbach im Österreichischen Erbfolgekrieg statt, was zur fast völligen Zerstörung des Ortes führte. Durch die Abtretung des Innviertels an Österreich 1779 wurde Simbach zum Grenzort.

Im Jahre 1800 organisierte sich in der Gegend um Simbach herum eine Räuberbande, welche viele Jahre lang mit anderen Familien ihr Unwesen trieb und unter dem Namen Sallinger-Bande bekannt war.

1827 wurde Simbach eine selbständige Gemeinde, die 1833 die erste Schule erhielt. Im 19. Jahrhundert erfolgte die Gründung vieler Vereine, das Gewerbe erfuhr einen Aufschwung, und es setzte eine große Bautätigkeit ein.

Am 1. Mai 1885 erschütterte ein schweres Erdbeben die Menschen in Simbach. Die zwei heftigen Erdstöße wurden in der Gegend von Pfarrkirchen und Simbach von einem orkanartigen Brausen begleitet. Häuser wankten, Gegenstände und Möbel gerieten in Bewegung, und in einigen Häusern gerieten die Pendel der Hängeuhren aus ihren regelmäßigen Schwingungen.

Von 1870 bis 1871 erfolgte der Bau der Bahnstrecke München-Simbach über Braunau nach Wien. 1880 wurde die alte Holzbrücke über den Inn durch einen Eisstoß zerstört. Von 1892 bis 1894 erfolgte der Bau einer neuen Fachwerk-Bogenbrücke. 1894 leuchteten nach der Inbetriebnahme des Elektrizitätswerks von Josef Hellmannsberger bereits zwei Jahre vor Nürnberg und drei Jahre vor München in Simbach die ersten elektrischen Straßenlaternen.

1899 löste der Bruch des Inndamms eine Hochwasserkatastrophe aus. 1906 konnte die gemeindeeigene Wasserleitung fertiggestellt werden. Das Rathaus wurde 1909 bis 1910 erbaut.

Die Wehrmacht zieht durch die Simbacher Innstraße Richtung Innbrücke. (Foto/Repro: Geiring)
Adolf Hitler fährt von Simbach kommend nach Braunau. (Foto/Repro: Geiring)

1938 marschierten über Simbach deutsche Truppen nach Österreich ein. Die Region am Inn (Simbach / Braunau) stand mit diesem Ereignis einen Wimpernschlag der Geschichte im Mittelpunkt des Weltgeschehens. Am 12. März 1938 marschierten die Soldaten der 8. Armee in Österreich ein. Teile der 7. Infanterie-Division trafen bereits am 11. März am Simbacher Bahnhof ein. Für den Fall des Scheiterns und der Zerstörung der Innbrücken durch österreichische Truppen wurden Voraussetzungen für den schnellen Bau einer Kriegsbrücke geschaffen. Depots der Wehrmacht wurden in Kirchberg und Antersdorf angelegt. Unterhalb des heutigen Café Heinzelspitze und auf den Hügeln gingen Artilleriegeschütze in Stellung. Um 5.30 Uhr passierten zwei Züge der 1. Kompanie des Infanterie-Regiments 19 die zwei Innbrücken. Doch statt auf Gegenwehr zu stoßen wurden die Truppen in Braunau freundlich empfangen. Von München kommend erreichte Hitler kurz vor 14 Uhr die Stadt am Inn. Die Fahrt durch Simbach war eher nüchtern. Menschenmengen, die zuvor begeistert dem Führer zuriefen, fehlten. Hitler soll das so quittiert haben: „Simbach schläft“. Erst als das Auto mit dem Diktator die Brückenmitte erreichte, setzte enthusiastischer Jubel ein. Am Abend versammelten sich in Simbach NSDAP und Bürger zu einem Fackelzug auf der Rennbahn.

Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurden am 1. Mai 1945 vor dem Einmarsch amerikanischer Truppen die beiden Innbrücken gesprengt.

Am 1. Januar 1951 wurde Simbach zur Stadt erhoben. Von 1950 bis 1975 entstanden 650 Neubauten in Simbach. Wichtige Baumaßnahmen waren das neue Schulgelände am Kirchenplatz (1955), das Schwimmbad (1964) und das neue Kreiskrankenhaus (1964 bis 1966).

Die Gemeindegebietsreform brachte 1971/1972 die Eingemeindung der Gemeinden Eggstetten, Erlach und Kirchberg zu Simbach. 1980 erschien nach einem Brand eine Giftgaswolke über Simbach. 1999 bis 2005 entstand in Simbach und Braunau das größte grenzüberschreitende Geothermieprojekt Mitteleuropas. 2016 starben fünf Menschen beim Hochwasser von Simbach.

Wappen

Im Zusammenhang mit dem Rathausneubau hat Prinzregent Luitpold am 2. März 1910 dem damaligen Markt das heute noch gebräuchliche Wappen verliehen. Die Wellen versinnbildlichen den Inn und den Zusatz zum Gemeindenamen. Die Brücke bezeichnet den wichtigen Übergang über den Fluss nach Österreich. Die drei Rosen sind dem Stammwappen der Grafen von Toerring entlehnt.

Politik

Bürgermeister

  • 1. Bürgermeister ist Klaus Schmid (CSU).
  • Stellvertreter Dr. Bernhard Großwieser (CSU).
  • Stellvertreterin Christa Kick (UNS).

Stadtrat

Der Stadtrat hat 20 Mitglieder (+ 1. Bürgermeister) und folgende Sitzverteilung:

  • CSU: 9 Sitze + 1. Bürgermeister
  • UNS (Unabhängige Simbacher Bürgerliste): 5 Sitze
  • SPD: 5 Sitze
  • AfD: 1 Sitz

Stand 2020

Städtepartnerschaften

Städtepartnerschaften bestehen mit:

  • Skipton in England - Grafschaft North Yorkshire (seit 1982)
  • Tolmezzo in Italien - Provinz Udine (seit 2001)

Tourismus

  • Lage am internationalen Radwegenetz entlang des Flusses Inn
  • Europareservat Unterer Inn (seit 1976 aufgenommen in die "Ramsar-Konvention"; Rastplatz für Wasservögel von internationaler Bedeutung)
  • Freibad Simbach am Inn
  • Simbach am Inn ist Teil des Projekts Ausflugserlebnis Unterer Inn, zu dem sich 2009 14 Orte am Unteren Inn zusammengeschlossen haben. Die aus dem gemeinsamen Kulturraum entlang des Inn entstandenen historischen und aktuellen Verbindungen sollen damit aufgezeigt, betont und verstärkt werden.

Sehenswürdigkeiten

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Pfingstdult (alljährlich stattfindendes Volksfest)
  • Stadtfest (Bürgerfest; alljährlich am letzten Samstag im Juni)
  • Fischerfest (alljährlich am ersten Wochenende im September)
  • Leonhardiritt (Pferdeprozession, alljährlich im Oktober)
  • Advent in Simbach (alljährlich neun Tage dauernde Kulturveranstaltung in der Adventszeit mit jeweils rund 1.000 Mitwirkenden)

Infrastruktur, Verkehrsanbindung

Verkehrsanbindung Straße

  • Autobahnen
A 94 / B 12 neu München - Mühldorf - Simbach - (Passau)
A 3 Frankfurt - Nürnberg - Regensburg - Passau - Linz (ca. 30 km bis zur Anschlussstelle Pocking)
  • Bundesstraßen
B 12 München - Simbach a. Inn - Passau
B 340 Verbindung von der B 12 zur Staatsgrenze nach Österreich
  • Staatsstraßen
St 2112 Pfarrkirchen - Simbach - Staatsgrenze

Verkehrsanbindung Schiene

Bahnstrecke München - Mühldorf - Simbach
Bahnstrecke Simbach - Salzburg
Bahnstrecke Simbach - Linz - Wien

Verkehrsanbindung Luftverkehr

Der Flughafen München II ist über die BAB 94 bzw. die B 12 neu oder über die B 388 erreichbar. Der nächstgelegene Verkehrslandeplatz befindet sich in Eggenfelden (ca. 30 km von Simbach entfernt) und ein Sonderlandeplatz in Kirchdorf (ca. 5 km entfernt).

Wirtschaft

Inn-Taler

Die im Februar 2009 gegründete Arbeitsgruppe „Initiative Regio im Inntal“ möchte die Regionalwährung Inn-Taler im Raum Simbach-Braunau einführen. Mit diesem Geld soll insbesondere der Absatz heimischer Produkte forciert werden.

Bildung und Erziehung

Die Realschule Simbach

Derzeit gibt es in Simbach folgende Bildungs- und Erziehungseinrichtungen

  • Betty-Greif-Schule zur individuellen Lernförderung
  • Grundschule Simbach Website
  • Inntal-Mittelschule Simbach Website
  • Realschule Simbach Website
  • Tassilo-Gymnasium Simbach am Inn
  • Volkshochschule
  • Kindergarten Marienhöhe Website
  • Katholischer Kindergarten Dreifaltigkeit
  • Kindertagesstätte Inntalklinik
  • Caritas-KiG Erlach St. Nikolaus

Kirchen und religiöse Gemeinschaften

Vereine

  • TSV Simbach
  • Reit- und Fahrverein Simbach e. V.
  • ASCK Simbach/Inn
  • Angelsportverein Simbach - Braunau
  • 1. PBC Simbach Billard-Verein
  • Baseballverein "Simbach Giants"
  • Boogie - Emotions
  • Box-Club Simbach a. Inn
  • Lem Bu Kan Karate Dojo Simbach a. Inn
  • Kgl. priv. Feuerschützengesellschaft
  • Sport - und Freizeitverein Plattenwerfer
  • Teakwondo Allkampf Club Simbach a. Inn
  • Brieftaubenverein "Fortuna" Simbach a. Inn
  • Aquariumverein "Seepferdchen 72" Simbach - Braunau
  • Verein der Briefmarkenfreunde Simbach a. Inn
  • Gartenbauverein Simbach a. Inn
  • Verein Deutscher Schäferhunde Simbach a. Inn
  • Kaninchenzuchtverein Simbach a. Inn
  • Schach Club Simbach
  • Simbacher-Buggy-Racer
  • Kath. Frauenbund Simbach
  • Pfarrcaritasverein für die Pfarreien Simbach a. Inn und Erlach
  • Arbeiterwohlfahrt Simbach a. Inn
  • amnesty international, Gruppe Rottal-Inn, Simbach a. Inn
  • Anonyme Alkoholiker Simbach
  • Al-Anon Familiengruppe Simbach
  • Kolpingsfamilie Simbach a. Inn
  • Trachtenverein Inntaler Simbach
  • Krieger- und Soldatenkameradschaft Simbach a. Inn
  • Marinekameradschaft Simbach a. Inn
  • Reservistenkameradschaft Simbach a. Inn
  • VdK Ortsverband Simbach
  • Sudetendeutsche Landsmannschaft Simbach a. Inn
  • Schlesische Landsmannschaft Simbach a. Inn
  • Deutscher Alpenverein Sektion Simbach a. Inn
  • Fischereiverein Unterer Inn
  • Bienenzuchtverein Simbach a. Inn
  • Bund Naturschutz Ortsgruppe Simbach a. Inn
  • Geflügelzuchtverein Simbach a. Inn
  • Tierschutzverein Simbach a. Inn
  • Chorgemeinschaft Liederkranz
  • Laienbühne Simbach a. Inn
  • Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft Simbach - Skipton
  • Partnerschaftsverein Simbach a-Inn - Tolmezzo
  • Vokalkreis Simbach a. Inn
  • BRK Bereitschaft Simbach a. Inn
  • FFW Simbach
  • Techn. Hilfswerk (THW) Ortsverband Simbach
  • Wasserwacht Simbach a. Inn
  • Arb. Gem. Rheumaliga Simbach
  • Förderverein des Tassilo-Gymasiums Simbach
  • Förderverein der Realschule am Inn e.V.Link-Text
  • Deutscher Gewerbeverband Ortsverband Simbach a. Inn
  • Werbegemeinschaft Simbach a. Inn
  • Bayer. Bauernverband Ortsgruppe Simbach a. Inn
  • ThamI - Theater am Inn

Geothermie

Die Städte Simbach und Braunau werden mit einer grenzüberschreitenden Geothermie-Fernwärmeanlage versorgt. Betreiber sind die beiden Städte, der Landkreis Rottal-Inn sowie mehrere Energieversorgungsunternehmen aus Deutschland und Österreich.
Dieses Projekt wurde 2004 vom Europäischen Städtenetzwerk Klimbündnis mit dem "Climate Star" ausgezeichnet.

Mit der ORC-Anlage (ORC = "Organic Rankine Cycle") auf dem Gelände der Geothermie am Gewerbering, wird versucht mit 80 Grad warmen Wasser Strom zu erzeugen.

Persönlichkeiten

Literatur

Die Stadt Simbach am Inn beteiligt sich als registrierter Benutzer im RegioWiki. Sie finden im Wiki daher ebenfalls die Spezialseiten Benutzerkonto, -diskussion und -beiträge.
Städte und Gemeinden im Landkreis Rottal-Inn
Wappen Landkreis Rottal-Inn.png

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