Kriegerdenkmal (Thyrnau)

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Das Thyrnauer Kriegerdenkmal.

Das Kriegerdenkmal am Kirchenvorplatz in Thyrnau wurde 1922 errichtet und 1951 erweitert. Es erinnert an die in den beiden Weltkriegen gefallenen Thyrnauer Bürger.

Geschichte

Bau

Beim Bau der Befreiungshalle in Kelheim wurden für das Innere des Bauwerks 18 kolossale, 22 Fuß lange und fünf Fuß dicke Säulen aus Hauzenberger Granit hergestellt. Diese Säulen mussten im Hauzenberger Granitbruch liegen bleiben, weil man sie wegen ihres Gewichts von jeweils 800 Zentner nicht transportieren konnte. Eine blieb in Lieblmühle liegen, weil der Transport über die dortige Brücke zu riskant erschien. Die weiteren fertigen Säulen blieben im Steinbruch und wurden in den dreißiger Jahren nach und nach zu Pflastersteinen verarbeitet.

Auch für die in Lieblmühle liegengebliebene Granitsäule fand man Verwendung: Sie wurde zum Thyrnauer Kriegerdenkmal. Steinmetz Alois Kapfer aus Niederkümmering hatte dazu 1922 den Auftrag erhalten. Ein ganzes Jahr arbeitete er daran, für den vereinbarten Lohn konnte er wegen der damals drastischen Geldentwertung nicht einmal mehr die Brotzeit bezahlen. Am 16. August 1922 wurde das Kriegerdenkmal an der Friedhofsmauer gegenüber der heutigen Bäckerei aufgestellt, am 17. September 1922 feierlich enthüllt.

Erweiterung

Am 16. September 1951 hatten sich Teilnehmer der beiden Weltkriege zusammengetan, um den Soldaten- und Kriegerverein Thyrnau neu ins Leben zu rufen. Zuvor hatten Kriegsheimkehrer auf Veranlassung des Thyrnauer Pfarramtes bereits eine Haussammlung durchgeführt, nach der eine Erweiterung des Thyrnauer Kriegerdenkmals um zwei Granitblöcke finanziert werden sollte. In diese Blöcke wurden die Namen der Gefallenen und Vermissten eingetragen. Am 23. September 1951 wurde das erweiterte Kriegerdenkmal eingeweiht.

Verlegung

Am 5. März 1960 hielt Valentin Horner als neuer Pfarrer Einzug in Thyrnau. Er wurde zum Verfechter der Denkmal-Verlegung auf den benachbarten Lorettoplatz, suchte das amerikanische Truppenlager in Röhrnbach auf, um dort für die schwierige Umsetzung Hilfe zu erbitten. Über die Thyrnauer Hofmark ratterte bald darauf an einem Septembertag 1962 ein Abschlepppanzer, der die schweren Steine auf den Kirchenvorplatz umsetzte. Die Soldaten stellten das Kriegerdenkmal dort neu auf. Für diese Dienstleistung, so ist in der Pfarrchronik vermerkt, verlangten sie keine Entlohnung. Umso mehr aber hätten sie sich das Bier schmecken lassen, das ihnen der Pfarrer spendierte.

Galerie

Literatur