Leopold Denk

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Leopold Denk, bekannt als Denk Poidl (* 1908; † 1982) war ein niederbayerisches Original.

Leben und Wirken

Denk war ursprünglich Gemeindediener von Dorf Eisenstein (Böhmen) und kam durch die Vertreibung nach Bayern, wo er nacheinander in den Orten Waldmann (Gemeinde Langdorf), Zwiesel und Flanitz lebte. Aufgrund einer fünfzigprozentigen Kriegsbeschädigung konnte er nicht mehr arbeiten, und da er auch diese Rente verlor, musste er von der Fürsorge und Gelegenheistsarbeiten leben.

So wurde er als der letzte Waldläufer des Bayerischen Waldes bekannt, da er sich die meiste Zeit im Wald aufhielt, wo er Tiere beobachtete und fing sowie Pflanzen und Pilze sammelte. Einen Namen machte er sich besonders als Schlangenfänger, denn er fing im Laufe seines Lebens etwa 3.000 lebende Kreuzottern mit der bloßen Hand. Er gab sie teilweise an Schulen und Museen weiter oder brachte sie in ein Labor, wo ihnen für medizinische Zwecke das Gift entnomen wurde. Denk lieferte auch die Exponate für die Reptilienschau des Zwieseler Waldmuseums. Seine bevorzugten Jagdreviere waren der Südhang des Hennenkobels und der Bahndamm an der Deffernikbrücke.

Denk wurde nach seinem Tod auf dem Friedhof von Frauenau auf Gemeindekosten in einem fremden, aufgelassenen Grab ohne Namensinschrift bestattet.

Literatur

  • Walther Zeitler: Bayerwald-Porträts. Verlag Attenkofer, Straubing, 2. Auflage 2010, ISBN 3-936511-26-8
  • Erwin Steckbauer: Originale im Zwieseler Winkel (23) – Leopold Denk: Seine leidenschaftliche Jagd nach Kreuzottern ist legendär. In: Der Bayerwald-Bote vom 28. Februar 2000