Rindl-Schachten

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Der Rindl-Schachten mit einem alten Schachtenbaum

Der Rindl-Schachten bzw. Rindel-Schachten, Rindlschachten oder Rindelschachten ist ein Schachten im Nationalpark Bayerischer Wald im Landkreis Regen.

Lage

Der Rindl-Schachten liegt in einer Höhe von 1140 Metern etwa drei Kilometer östlich des Großen Falkensteins im Gebiet der Gemeinde Lindberg.

Geschichte und Beschreibung

Dieser 1622 erstmals erwähnte Schachten hat seinen Namen von den Rindln, den Jungrindern der Lindberger Bauern. Jeder der 19 Höfe hatte das Recht, vier Jungtiere mitzugeben. Das waren demnach 76 Rindl, die man nicht mit den älteren Tieren zusammen weiden lassen konnte, weil sie deren täglicher Marschleistung noch nicht gewachsen waren. 1831 hatte der Schachten eine Fäche von 6,8 Hektar, 1974 von 4,1 Hektar.

Das Ende der Beweidung erfolgte 1960. Im Jahr 1964 wurden einige Unterstandsbäume entfernt, deren Anzahl bei Beendigung der Waldweidenutzung bereits sehr gering war. Im selben Jahr wurde der Rindl-Schachten mit Fichten zur Fichtenrassen-Nachkommenschaftsprüfung bepflanzt. 1969 wurde er von den schlechtwüchsigen jungen Fichten freigelegt, 1974 erfolgte die endgültige Freilegung. 1986 stellten die Lindberger Oanödsänger auf dem Schachten ein geschnitztes Marterl auf, das an die letzten sechs Weideberechtigten und den letzten Waldhirten Max Winter erinnert. Das Marterl zeigt einen Waldhirten mit Hund und Waldstier.

Der Schachten ist teilweise von Granitblöcken durchsetzt. Er ist großenteils von Heidelbeere und Seegras bewachsen.

Literatur

  • Ingeborg Seyfert: Die Schachten des Bayerischen Waldes, Verlag Morsak, Grafenau, 1975, ISBN 3-87553-058-6
  • Walther Zeitler, Konrad Jäger, Reinhold Weinberger: Perlen im Waldmeer. Schachten und Hochmoore im Bayerischen Wald, Neue Presse Verlags-GmbH, Passau, 2. Auflage 1995, ISBN 3-924484-65-1