Schutzbauten (Hirten)

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Die Schutzbauten verzögern den Ablauf des Wassers vom Berg.
Tosend fällt das Wasser über den Schutzwall, bricht sich, dann rinnen die schlammigen Fluten zu Tal.

Die Schutzbauten sind Querverbauungen an der Alz oberhalb von Thal bei Hirten, die von überragender Bedeutung für Hirten sind.

Bedeutung

Norbert Bartsch nahm nach einem Unwetter die Sicherheitsbauwerke in Augenschein und machte Fotos. In der Spitze muss der Wasserstand noch höher gewesen sein als auf den Bildern zu sehen. Bartsch leitete seine Fotos der Gemeindeverwaltung zu.

Die zuständigen Stellen im Rathaus sind sehr dankbar für die Bilder. Denn aus dem Rathaus war verständlicherweise niemand während der Unwetter vor Ort in dem unwegsamen Gelände. Dank Norbert Bartsch weiß man jetzt im Rathaus von Burgkirchen an der Alz, was oberhalb von Thal wirklich los war. Die Bilder lassen einen vermuten, dass das Thal ohne die Schutzbauten wieder überflutet worden wäre.

Die Kleindämme

Die Gemeinde ließ im Spätherbst 2008 für etwa 15.000 Euro sechs Querverbauungen in Bachtälern oberhalb von Thal anlegen, damit bei Starkregen Lehm und Schutt zurückgehalten werden sowie die Geschwindigkeit des talwärts strömenden Wassers gebremst wird.

Normalerweise sind die so genannten Gissen trocken. Aber mit welcher Gewalt sich hier Wassermassen sammeln und zu Tale stürzen können, erwies sich in den Jahren 1973 und 2005. Am 2. August 2005 kam es bei einem abendlichen Gewitter zu sintflutartigen Regenfällen und Wasser sammelte sich auf einer abschüssigen Fläche von gut 80 Hektar und sauste dann auf vier Wegen in Richtung der Siedlung Thal/Am Anger. Innerhalb kurzer Zeit waren Fluren, Wege und Straßen erheblich beschädigt sowie Gärten, Häuser und Mobiliar von elf Familien überflutet.

Drei große und drei kleine Bauwerke aus Holz, Metall oder Schotterkörben legte der Straßenzweckverband jeweils quer zum Bachtal an. Mehr als 180 Tonnen Schotter mussten in das unwegsame Gelände geschafft werden.

Die so entstandenen kleinen Dämme sollen keine Rückhaltebecken bilden, aber die Kraft des Wassers brechen und seine Geschwindigkeit vermindern. Zuerst stauen die Kleindämme oder Schwellen das Wasser auf, dadurch lagern sich mitgeschwemmter Lehm, auch Holz und Schutt ab. Auf diese Weise wird langfristig eine Eintiefung der „Giss“ verhindert. Wenn dann das Wasser über die Schwelle fällt, bricht es sich und wird wiederum abgebremst.

Literatur