Stephan II. Herzog von Bayern

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Stephan II. von Bayern, Kupferstich von 1680 nach einer Münze von 1377

Stephan II. Herzog von Bayern (* im Herbst 1319; † 19. Mai 1375 in Landshut) war als Mitregent Herzog von Bayern ab 1347 und als Mitregent Herzog von Niederbayern ab 1349, schließlich ab 1353 alleiniger Herzog von Bayern-Landshut und ab 1363 Herzog von Ober- und Niederbayern.

Leben und Wirken

Stephan war ein Sohn des Herzogs und späteren Kaisers Ludwig des Bayern und dessen erster Gemahlin Beatrix von Schlesien-Glogau. 1328 heiratete er Elisabeth von Sizilien, mit der er drei Söhne hatte: Stephan, Friedrich und Johann, sowie eine Tochter Agnes.

1334 vereinbarte er mit seinem Vater und seinen fünf Brüdern, dass das gesamte bayerische Territorium im Erbfall zur gesamten Hand an alle Nachkommen gemeinschaftlich übergehen sollte. Nach seines Vaters Tod 1347 kam es aber im Landsberger Vertrag vom 12. September 1349 zur Landesteilung. Stephan erhielt zusammen mit seinen Brüdern Wilhelm und Albrecht Niederbayern und die holländischen Lehen. Da seine beiden jüngeren Brüder auf einer weiteren Teilung bestanden, wurde im Regensburger Vertrag vom 3. Juli 1353 eine neue Aufspaltung festgelegt: Das Herzogtum Bayern-Straubing überließ Stephan seinen Brüdern mit den niederländischen Provinzen, während er im Herzogtum Bayern-Landshut alleine herrschte.

Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete Stephan 1359 in Landshut Margarethe, die Tochter des Burggrafen von Nürnberg. Als 1361 der siebzehnjährige Meinhard Herzog von Oberbayern wurde und Stephans Sohn Friedrich die Aufsicht über Meinhard erlangen wollte, kam es darüber zu einem Konflikt, der darin gipfelte, dass Stephan II. Meinhard am 16. Juni1362 in Vohburg gefangennahm. Meinhard floh jedoch im Oktober 1362 von München aus nach Tirol, wo er im Januar 1363 starb.

Nach dem Tod des kinderlosen Meinhard vereinigte Stephan die Teilherzogtümer Ober- und Niederbayern-Landshut und überging dabei seine beiden jüngeren Brüder Ludwig VI. und Otto V. Am 26. Februar 1363 ließ sich Stephan in Freising von den bayerischen Ständen huldigen. Als Ludwig 1365 starb, war Stephans Alleinherrschaft weitgehend sichergestellt. Er konnte jedoch nicht verhindern, dass sich die Habsburger des Herzogtums Tirol bemächtigten, und im Frieden von Schärding am 29. September 1369 blieben ihm von Tirol nur die Orte Kufstein, Kitzbühel und Rattenberg. Sein Bruder Otto versöhnte sich mit Stephan auf dem Nürnberger Reichstag im September 1370. Zwei Jahre vor seinem Tod vereinbarte Stephan mit den Städten und der Ritterschaft einen Landfrieden, der für die Zukunft das Sengen und Brennen bei einer Fehde verbot.

Literatur

  • Nikolaus Orlop: Alle Herrscher Bayerns. München 2006, ISBN 978-3-7844-3075-1