Wilhelm I. Herzog von Bayern

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Wilhelm I. Herzog von Bayern-Straubing

Wilhelm I. Herzog von Bayern (* 12. Mai 1330 in Frankfurt am Main; † 15. April 1389 in Quesnoy) war ab 1347 als Mitregent Herzog von Bayern, ab 1349 als Mitregent Herzog von Niederbayern und ab 1353 als Mitregent Herzog von Bayern-Straubing.

Leben und Wirken

Wilhelm war ein Sohn von Kaiser Ludwig dem Bayern und dessen zweiter Gemahlin Margarethe von Holland. 1346 wurde er noch von seinem Vater als Statthalter mit den Grafschaften Holland, Seeland und Friesland belehnt. Nach Ludwigs Tod 1347 regierte er zunächst mit seinen fünf Brüdern gemeinsam über Bayern, doch im Landsberger Vertrag vom 12. September 1349 kam es zur Landesteilung. Wilhelm erhielt zusammen mit seinen Brüdern Stephan und Albrecht Niederbayern und die holländischen Lehen, während sich die anderen Brüder Oberbayern, Brandenburg und Tirol teilten.

Am 20. Januar 1349 wurde Wilhelm von seiner Mutter zum alleinigen Landesherrn in den niederländischen Ländereien ernannt. Da er sich aber weigerte, seiner Mutter die vereinbarte Summe von jährlich 10.000 Dukaten zu zahlen, kam es zu einem Bürgerkrieg, in dem sich Wilhelm allmählich durchsetzen konnte. Im Sommer 1352 heiratete er in London Mathilde von Lancaster. Im Regensburger Vertrag vom 3. Juli 1353 erfolgte eine Teilung des Herzogtums Niederbayern: Wilhelm und Albrecht wurden Herzöge des Teilherzogtums Bayern-Straubing mit den holländischen Territorien, Stephan wurde Herzog des Teilherzogtums Bayern-Landshut.

Am 7. Dezember 1354 versöhnte sich Wilhelm mit seiner Mutter, die am 25. Juni 1356 starb. Da er Ende 1357 in einen unheilbaren Wahnsinn verfiel, wurde er in Quesnoy in Gewahrsam genommen. Gegen seinen Willen wurde sein Bruder Albrecht ins Land gerufen und 1358 als Statthalter der Niederlande offiziell anerkannt.

Literatur

  • Nikolaus Orlop: Alle Herrscher Bayerns. München 2006, ISBN 978-3-7844-3075-1