Wechselberg

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Blick auf Wechselberg über ein Feld.

Wechselberg (früher auch Wexelberg) ist ein Ortsteil der Gemeinde Burgkirchen an der Alz im oberbayerischen Landkreis Altötting.

Geschichte

Flureinteilung im Weiler Wechselberg bis 1865.

Der einstige Weiler Wechselberg, mundartlich „z’Wexlberg“, bestand ehemals aus vier Höfen. Der Ortsname lässt sich auf einen altdeutschen Personennamen Wezilo oder Wecilo zurückführen.[1] Wechselberg bedeutet somit „Berg des Wezilo“, also „der Berg, auf dem der Wezilo siedelt“. Als Schreibweisen sind belegt 1180 „Wehselbc“, 1214 „Wesselberch“, 1332 „Wexlperg“, 1438 „Wechselberg“.

Über die Entstehung der Höfe zu Wechselberg gibt es zwei Thesen. Nach Dr. Krausen bestand in Wechselberg ursprünglich nur die große Klostergrangie, die zwischen 1332 und 1438 in vier Höfe zerschlagen wurde, wobei das Hofmeisteranwesen heute das Reststück der Grangie (lat. grangia = ein im Eigenbaubetrieb des Klosters stehender Hof) darstellt. Dieser These widersprechen jedoch zwei wichtige Fakten. Zum einen hat sich seit Jahrhunderten in der Gegend bei Sepphaid die Sage überliefert, dass zwischen Sepphaid und Kobl einst ein Hof gestanden hätte. Zum anderen zeigt die ursprüngliche Flureinteilung in Wechselberg, wie sie bis zur Katasteruraufnahme 1824 bestanden hatte, eigentlich ein ganz anderes Bild, als zu erwarten wäre, wenn um 1400 der Urhof (Grangie) in vier Teilhöfe zerschlagen worden wäre. Legt man nämlich die Besitzstände der vier Höfe zu Wechselberg auf der Flurkarte von 1824 farblich verschieden an, so ergibt sich folgendes Bild: die fruchtbaren aus Löß und Lehm bestehenden Gewannen rings um den Weiler wurden grundsätzlich nur unter drei Höfen (Obermaier, Niedermaier, Kuchlbauer früher Mittermaier oder Mitterhof) systematisch streifenweise aufgeteilt. Anhand der Flureinteilung im Weiler Wechselberg bis 1865 lässt sich die Aufteilung unter Ober-, Niedermaier und Kuchlbauer deutlich nachvollziehen. Der Hofmeister ist nur mit der Hofstelle und einer Wiese vertreten.

Durch eine Arrondierung im Jahre 1865 wurde die alte, gewachsende Feldeinteilung aufgehoben und neue zeitgemäße Wirtschaftsflächen geschaffen.

Persönlichkeiten

Siehe auch

Galerie

Einzelnachweise

  1. E. Förstemann Altdeutsches Namenbuch, 1.Bd. Personennamen Sp. 1549

Literatur

  • Edgar Krausen: Die Wirtschaftsgeschichte der ehemaligen Cistercienabtei Raitenhaslach bis zum Ausgang des Mittelalters. Südostbayerische Heimatstudien, Band 13, 1937
  • Friedrich Lütge: Die bayerische Grundherrschaft. Untersuchung über die Agrarverfassung Altbayerns im 16.-18. Jahrhundert. Stuttgart 1949
  • Edgar Krausen: Die Zisterzienserabtei Raitenhaslach Germania Sacra, Neue Folge 11, Berlin 1977
  • Alois und Georg Remmelberger: Heimatgeschichte des Ortsteils Dorfen. Burgkirchen an der Alz 1986
  • Herbert Gerlitz: Burgkirchens Wachstum sprengte alle Grenzen. In: Alt-Neuöttinger Anzeiger vom 2. August 2007 (S. 27)