Bahnstrecke Dorfen-Velden

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Verlauf in Niederbayern
Stationen, Abzweige und wichtige Kreuzungen

Die Bahnstrecke Dorfen-Velden (auch (obere) Vilstalbahn genannt) war eine eingleisige Nebenbahn in Ober- und Niederbayern. Sie verlief von Dorfen über Taufkirchen (Oberbayern) nach Velden. Auf der Trasse, die nur auf den letzten Kilometern zwischen den Stationen Moosen und Velden Niederbayern berührte, verläuft heute ein Radweg. Die Strecke war Teilstück einer ursprünglich als Vilstalbahn geplanten Bahnstrecke von Vilshofen an der Donau über Vilsbiburg nach Dorfen. Die durchgehende Strecke konnte wegen Ausbruchs des Ersten Weltkriegs nicht mehr realisiert werden.

Kurios: Entlang der Strecke gibt es zwei Orte mit gleichem Namen (Babing). Dies hat vermutlich häufig zu Missverständnissen geführt, bei denen Fahrgäste an der falschen Station ausgestiegen sind.

Verlauf

Dorfen - Taufkirchen (Vils) - Moosen - Velden

Geschichte

Am 19. Juni 1891 beantragte der Markt Dorfen bei der Staatsbahnverwaltung den Bau einer Lokalbahn Dorfen-Velden. Am selben Tag beschloss eine Versammlung des Eisenbahnkomitees in Velden, dass aus den Erträgnissen des Lokal-Malz-Aufschlages im Falle der Genehmigung 50000 Mark für die Verwirklichung der Bahn zur Verfügung gestellt werden. Am 23. Juli 1891 beantragten die Märkte Dorfen und Velden, diese Lokalbahn in den nächsten Lokalbahngesetzentwurf aufzunehmen. Um die Rentabilität der Strecke zu dokumentieren, wurde unter anderem auf acht Brauereien und eine Dampfsäge sowie fünf große Viehmärkte in Velden hingewiesen.

Die Staatsbahn ließ eine generelle Projektierung für die Strecken Dorfen-Taufkirchen-Velden sowie Dorfen-Tegernbach-Velden durchführen, wobei sich herausstellte, dass die Streckenführung über Taufkirchen die bessere war. So beantragten die drei Gemeinden am 14. Juli 1894 die Strecke über Taufkirchen.

Am 9. und 10. Juli 1894 fand von Dorfen aus eine Streckenbegehung statt. Am 10. August 1895 erschien im Vilsbiburger Anzeiger ein kritischer Artikel zum geplanten Bahnbau. Der Personenverkehr von Velden ziehe nicht nach Dorfen, sondern nach Vilsbiburg und Landshut, außerdem gehöre Velden nach Vilsbiburg zum Bezirksamt, Amtsgericht und Rentamt sowie nach Landshut zur Regierung, zum Landgericht und zum Forstamt.

Dennoch wurde die Bahnstrecke mit Gesetz vom 17. Juni 1896 beschlossen und im Januar 1897 unter der Leitung von Ingenieur Georg Ehrne mit dem Abstecken der Trasse begonnen. Nach Velden wurden neun Bahnbedienstete versetzt. Dort wurde neben dem Bahnhofsgebäude auch ein Güterschuppen und eine Lokremise mit Nebengebäuden errichtet. Diese Bauten waren am 17. Oktober 1898 fertig. Die Probefahrt fand am 15. Dezember 1898 statt, am 24. Dezember 1898 war die Eröffnung.

Im ersten vollen Betriebsjahr 1899 beförderte die Bahn 98517 Personen und 26068 t Güter. Das ergab bei 73556 Mark Einnahmen einen Einnahmeüberschuss von 18521 Mark. Als sich besonders nach dem Zweiten Weltkrieg das Wirtschaftsergebnis stark verschlechterte, wurde zum 26. Mai 1968 der Reisezugverkehr eingestellt, der Güterverkehr erst am 1. Juli 1993. Am 31. Juli des gleichen Jahres wurde die Strecke stillgelegt.

verkehrende Linien

nicht möglich

Stationen

  • Bf Dorfen
  • Hp Dorfen Markt
  • Hp Algasing
  • Hp Babing b. Dorfen
  • Bf Taufkirchen (Vils)
  • Hp Ratzing
  • Bf Moosen (Vils)
  • Hp Babing (Vils)
  • Bf Velden (Vils)

Anschließende Bahnstrecken

Knotenpunkt Dorfen

Wichtige Bauwerke an dieser Strecke

Literatur

  • Walther Zeitler: Eisenbahnen in Niederbayern und der Oberpfalz. Vereinigte Oberpfälzische Druckereien und Verlagsanstalt GmbH, Weiden 1985, ISBN 3-924350-01-9