Domhof

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Der Domhof mit dem Domkreuzgang und dem Patronatsbrunnen in Passau.

Der Domhof befindet sich am Dom St. Stephan in Passau.

Lage

Der heutige Domhof, der sich nördlich an den Dom anschließt, wird im Norden und Osten vom Haus St. Maximilian und im Westen von drei Domkapellen umschlossen.

Geschichte

Der Domhof und der ehemalige Domkreuzgang gehen auf das ehemalige Domkloster St. Stephan zurück. Der ehemalige Domkreuzgang von 1425 samt seinen Seitenkapellen wurde 1813 abgebrochen. Nur Fragmente der Gewölbeansätze und Schildbögen sowie die gotischen Halbsäulen mit ihren figürlichen Kapitellen erinnern noch an den einstigen Domkreuzgang. Im heutigen Domhof befand sich einst ein Friedhof. Er wird vom ehemaligen Domkreuzgang eingerahmt.

Bischof Heinrich von Hofstätter ließ die Masse der noch vorhandenen, zum Teil wieder aufgekauften Grabdenkmäler im Jahr 1870, als der Domhof mit einer Pflasterung versehen wurde, an dessen Wänden einmauern. Bei der Renovierung der Herrenkapelle im Jahr 1960 kam ein Teil der dortigen Grabdenkmäler an den Wänden des Domhofes, ein anderer Teil in der Ortenburgkapelle zur Aufstellung. Ein beträchtlicher Teil ging dabei zu Bruch und ist nicht mehr vorhanden.

Im Zuge der Gesamtinnenrenovierung wurden 1978/79 alle Grabdenkmäler neu geordnet und versetzt. Die Grabdenkmäler der Weihbischöfe und Dompröpste kamen in die Herrenkapelle, die der Kanoniker in die Ortenburgkapelle. Alle übrigen Epitaphien kamen in den Domhof, teilweise auch in die Lamberg- und Trennbachkapelle. Die Grabdenkmäler von der Westwand des Domhofes wurden an die weniger witterungsempfindliche Ostwand versetzt. Die freigewordenen Flächen an der Domnordwand wurden durch andere Grabdenkmäler wieder geschlossen. An der Wand wurde zudem ein Schutzdach angebracht, dessen schmiedeeiserne Konsolträger von Leopold Hafner entworfen und von dem Hammerschmied Kindermann aus Waldkirchen hergestellt wurden. Die Bleieindeckung des Schutzdaches besorgte die Passauer Firma Dellinger. Auch der Patronatsbrunnen mit den Diözesanpatronen ist ein Werk von Leopold Hafner.

Galerie

Siehe auch

Literatur

  • Alfred Zangenfeind: Der Passauer Dom St. Stephan – größter Barockbau des 17. Jahrhunderts nördlich der Alpen. Die erste Gesamtinnenrenovierung seit dem barocken Wiederaufbau. In: August Leidl (Hg.): Der Passauer Dom. Festschrift zur Vollendung der ersten Gesamtinnenrenovierung seit dem barocken Wiederaufbau, Passau 1980
  • Max Spindler: Handbuch der bayerischen Geschichte, Band 1, Das Alte Bayern, Das Stammesherzogtum, München 1967
  • Felix Mader: Stadt Passau, Die Kunstdenkmäler von Bayern, Band 4 Niederbayern, Heft III, München 1919 (Digitalisat).
  • Sixtus Lampl: Niederbayern: Ensembles, Baudenkmäler, archäologische Geländedenkmäler, Denkmäler in Bayern, Band 2, München 1986