Dominik Dengl

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche
Dominik Dengl mit einem Modell des „Münsterer Marktweiberls“. (Foto: Schlegel)

Dominik Dengl (* 1954 in Rotthalmünster) ist ein freischaffender Bildhauer aus dem Landkreis Passau.

Leben und Wirken

Dengl, Sohn des Bildhauers Dominik Dengl dem Älteren (1920-1998) wuchs in Malching auf. Nach dem Abitur am Tassilo-Gymnasium Simbach am Inn besuchte er 1978 die Holzbildhauerschule in Oberammergau und diplomierte 1985 an der Akademie München (Diplomabschluss als Meisterschüler bei Professor Koch). Er hat sich seither als freischaffender akademischer Künstler bis weit über die Grenzen des Landkreises Passau hinaus einen Namen gemacht.

Brunnen Bad Griesbach

Dominik Dengl sagte seine Teilnahme am Wettbewerb um den neuen Stadtplatz-Brunnen in Bad Griesbach im Rottal im März 2011 ab. Zu wenig Platz, zu wenig Budget - „ich habe Ansprüche an meine Arbeit und brauche dafür Mittel, die in Bad Griesbach leider nicht zur Verfügung stehen“. Das hat er auch in einem Brief an Bürgermeister Jürgen Fundke formuliert, der die Absage sehr bedauert.

Neun Künstler aus ganz Bayern waren aufgerufen, in einem Wettbewerb ihre Vorschläge für einen Brunnen am neuen Stadtplatz zu machen. Bis 11. April 2011 mussten die Modelle und Pläne im Rathaus eingereicht sein, ein paar Tage später trifft eine Jury aus Vertretern des Stadtrats, der Kurverwaltung, des Landratsamts, der Regierung von Niederbayern, vom Berufsverband Bildender Künstler und vom Bund deutscher Architekten eine Vorauswahl. Im Endeffekt entscheidet der Stadtrat, wer den Zuschlag bekommt.

In einem Colloquium mit den Künstlern und Jury-Vertretern wurde Ende Februar die Umsetzung der Ideen besprochen. Danach wurde Dengl klar, dass er die gestellte Aufgabe so nicht erfüllen kann und will: „Die vorgegebene, wahrscheinlich nicht veränderbare Möblierung aus Kriegerdenkmal und den beiden Heiligensäulen ist für sich schon ein Hemmnis“, schreibt er dem Bürgermeister seine Beweggründe. Ein Jahr habe er sich mit dem Thema Stadtplatzbrunnen auseinander gesetzt, aber: „Es ist mir unter den gegebenen Bedingungen nicht möglich, gegen mein Interesse an der Stadt und gegen meine künstlerische Überzeugung zu handeln.“ Seine Beteiligung am Wettbewerb ziehe er zurück, „weil die Bedingungen vor allem auch in finanzieller Hinsicht nicht mehr als die Hinzufügung eines weiteren schlichten Ausstattungselementes zulassen“.

60 000 Euro Budget hat die Stadt für den Brunnen gewährt, das errechnet sich aus der Nettobausumme. Zwei bis drei Prozent davon sollen für die Kunst am Bau eingeplant werden, gibt die Regierung vor und hat das auch überprüft. In den Augen Dengls, der als einziger Künstler aus der Region am Wettbewerb teilgenommen hatte, zu wenig, um einen passenden Brunnen zu bauen. Ein bewegliches Kunstwerk in Verbindung zur Rotbuche hatte er sich vorgestellt. Und das sei mit dieser „kleinen Lösung“ nicht machbar: „Der Platz ist dann einfach zu vollgestellt. Bei so etwas muss man in großen Dimensionen denken und mutige Entscheidungen treffen“, ist er überzeugt - etwa den Platz bis auf die Rotbuche leer zu räumen und Platz zu schaffen für ein großes Kunstwerk, dass dann auch wirken kann.

So wie in Bad Füssing, wo Dengl Ende der 90er Jahre den Eisbrunnen entworfen und gebaut hat. Etwa 120 000 D-Mark hat der gekostet, erinnert sich Bad Füssings Bürgermeister Alois Brundobler: „Seitdem ist er jeden Winter eine Attraktion bei uns.“ Die Chance, so eine Attraktion auch in Griesbach zu bauen, sieht Dengl unter den gegebenen Voraussetzungen nicht. „Schweren Herzens“ habe er deshalb die Teilnahme am Wettbewerb zurückgezogen.

60 000 Euro Budget hält er jedoch nicht für zu wenig, im Gegenteil: „Bei den letzten Wettbewerben waren die Budgets kleiner. Die Summe ist eine der höchsten, die man derzeit hat - es geht ja nur ums Kunstwerk an sich und das Fundament.“ Die ganze Brunnentechnik ist in der Gesamtbausumme des Stadtplatzes enthalten.

Dengls Brunnen für Tann

Im August 2011 hat sich der Marktrat in Tann mit zwei Gegenstimmen dafür entschieden, Dominik Dengls Brunnenmodell in Auftrag zu geben. Die Umsetzung des Projekts wird 70 000 Euro kosten; 40 % wird die Gemeinde bezahlen, der Rest kommt aus Zuschüssen für die Städtebauförderung.

Einige nachträgliche Änderungen wurden am Entwurf vorgenommen. So wird der Brunnen auf einem großformatigen Granitsockel stehen, der auch als Sitzgelenheit dienen wird. Die Statuen einer Pilgergruppe an der Spitze des Brunnens sollen von innen beleuchtet werden. Die Granitplatte am Boden des Brunnens soll rund anstelle wie ursprünglich geplant zwölfeckig sein.

Das Modell mit dem Motiv der Tanner Wallfahrt sei in christlichen Kreisen gut angekommen. Kritiker bemängelten jedoch das Fehlen eines Wettbewerbs von Künstlern um den Zuschlag fürs Brunnenmodell. Wieder andere zweifeln generell am Sinn des Projekts. Der Bürgermeister von Tann Adi Fuchsberger nahm das Bauvorhaben in Schutz und merkte an, dass es früher drei Brunnen am Marktplatz gegeben habe.

Bekannte Plastiken (Auswahl)

Wälzende Stute in Pocking

Auszeichnungen

Am 19. November 2005 erhielt Dengl den Kulturpreis des Landkreises Passau.

Literatur

Weblinks