Ernst Hauzenberger

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Ernst Hauzenberger als unterhaltsamer und weitum bekannter Fastenprediger im Untergriesbacher Gasthaus Lanz, hier beim Starkbierfest im Jahr 2005. (Foto: Pree)

Ernst Hauzenberger (* 24. Juli 1942 in Plattling; † 30. Dezember 2012 in Landau an der Isar) war ein niederbayerischer Journalist und langjähriger Redaktionsleiter der Passauer Neuen Presse in den Lokalredaktionen Untergriesbach und Hauzenberg. Er war bekannt für die Lokalkolumne „Korbi, der Waldläufer“.

Leben und Wirken

Jugend & Berufliche Anfänge

Ernst Hauzenberger wurde am 24. Juli 1942 als Sohn eines Eisenbahners in Plattling geboren. Nach der Oberrealschule in Deggendorf und einer kurzen Tätigkeit beim Straubinger Tagblatt in Landau an der Isar ab 1961 arbeitete er auf Wunsch der Mutter als Hilfsarbeiter bei der Plattlinger Zuckerfabrik. Erst mit der mütterlichen Zustimmung beginnt Hauzenberger seine journalistische Tätigkeit bei der Passauer Neuen Presse.

Journalistischer Werdegang

Am 1. April 1965 wird Hauzenberger von Zeitungsgründer Dr. Hans Kapfinger persönlich zur Passauer Neuen Presse geholt. Über die Passauer Stadtredaktion kehrt er 1966 als Sportreporter in seine Heimatstadt Plattling zurück.

Nach Jahrzehnten als Redaktionsleiter in Landau siedelte er 1989 nach Untergriesbach über und folgte 1990 Volker Stutzer als Redaktionsleiter nach. Mitte der 1990er Jahre wechselte er in die Hauzenberger Lokalredaktion. Das „der Hauzenberger“ nun in Hauzenberg schreibt, war über viele Jahre ein beleibtes Schmunzelthema.

Ernst Hauzenberger war Verfasser der Lokalkolumne „Korbi, der Waldläufer“. Darin schrieb er viele Jahre mit leichtem Ton über Amüsantes und Kurioses aus dem Hauzenberger und Wegscheider Land. Zum Beispiel philosophierte er darüber, warum es nur noch elektrische Brotschneidemaschinen zum Kaufen gibt und keiner mehr mit die guten, alten Handkurbel nutze. Mit der Unterstützung der Leser fand sich beim Weilnböck in Hauzenberg noch eine Brotschneidemaschine mit Handkurbel. In seiner Laufbahn als „Volontärsvater“ dürfte er rund 100 angehende Redakteuren ausgebildet haben, schätzte Hauzenberger selbst. Sein Leitspruch: „Jetzt sperr’ ich mein Kripperl zu“, den er nach Passau meldete, wenn er alle Berichte und Artikel fertig hatte, bleibt unvergessen.

Hauzenberger engagierte sich im Bayerischen Journalistenverband als Bezirksvorsitzender für Niederbayern und die Oberpfalz. Ebenfalls war er Mitglied des Landesvorstand und als Betriebsrat tätig. 2004 wurde Ernst Hauzenberger in den Ruhestand verabschiedet.

Im Ruhestand

Mit Beginn des Ruhestandes kehrte Ernst Hauzenberger, gemeinsam mit seiner zweiten Frau Irene Graser, 2004 von Untergriesbach zurück in seine Heimat Landau. Er war begeisterter Tennisspieler und Mitglied im Tennisverein. Schon kurz vor seinem Ruhestand entdeckte er sein Interesse am Golfspiel. Ebenfalls war er gern gesehener beim Freitagsstammtisch im Cafè Karlstetter (heute Pur) und Präsident des Landauer Faschingsvereins Narrhalla. Er war Mitglied beim Bayern-Fanclub „Activity Team“, der binnen weniger Jahre hunderttausende Euros für Straßenkinder in Brasilien sammelte.

Nachdem seltenst eine Fastenpredigt in der Umgebung stattfand, hielt Hauzenberger als Pionier die Starkbierprediger beim Lanz und verwandelte die Zusammenkunft zu einem landkreisweit bachtlichen Ereignis. Alle Verse mündeten in der Pointe: „D’Untergriasbacher sind ihrer Zeit voraus.“

Ab 2010 musste er acht Operationen mit Bypässen über sich ergehen lassen. Nachdem er ans Bett gefesselt war, pflegte ihn seine Frau Irene. Ende 2012 wird das Paar, aufgrund einer schweren Infektion, ins Landauer Krankenhaus eingeliefert. Hauzenberger war zu diesem Zeitpunkt schon sehr geschwächt. Am 30. Dezember, im Alter von 70 Jahren, starb er schließlich an der Seite seiner Frau.

Literatur