Friedrich Bürklein
Friedrich Bürklein, eigentlich Georg Friedrich Christian Bürklein, (* 30. März 1813 in Burk bei Dinkelsbühl; † 4. November 1872 in Werneck) war ein Münchener Architekt.
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Leben und Wirken
Bürklein war Schüler des bedeutenden Architekten und Baumeisters Friedrich von Gärtner und machte in den frühen 1840er Jahren bereits durch den Bau des Rathauses von Fürth auf sich aufmerksam, das heute als Wahrzeichen der Stadt gilt. Europaweit einen Namen machte er sich mit dem Neubau des Münchner Hauptbahnhofes und der kühnen Konstruktion seiner Perronhalle von 1847 bis 1849. Im Zuge dessen wurde auch König Maximilian II. von Bayern auf ihn aufmerksam und berief ihn als Hofarchitekten in seine Dienste. Bürklein schlug eine Berufung als Professor an der Universität Prag aus, um in die Dienste von König Maximilian II. zu treten.
Ab 1851 gestaltete Bürklein unter anderem die Münchener Maximilianstraße, an der er fast alle Gebäude gebaut hat. Zu seinem Schicksalsbau jedoch wurde das Maximilianeum: Schon das Fundament in den sumpfigen Isarauen schaffte ihm viele Probleme, was auch zu Zeitverzögerungen führte. Der König wollte einen neuen Baustil, der sich vor allem von den Bauten seines Vaters Ludwig I. deutlich abheben sollte. Am 5. Oktober 1857 ließ König Max II. den Grundstein für den Bau von Bürklein legen. Erst 1874 war der Bau nach mehrmaligen Nachbesserungen endgültig fertiggestellt.
Von 1856 bis 1864 erbaute Bürklein außerdem das Regierungsgebäude für Oberbayern und das Postgiroamt. 1856 lieferte er die Pläne für die evangelische Stadtpfarrkirche St. Matthäus in Passau und war damit der erste bedeutende Münchener Architekt des 19. Jahrhunderts, der für Niederbayern gearbeitet hat. Eine Hinweistafel an der Kirche erinnert bis heute an den Erbauer Friedrich Bürklein.
Im Alter von nur 59 Jahren starb Bürklein in geistiger Umnachtung am 4. November 1872 in der Heilanstalt Werneck in Unterfranken. Beerdigt wurde er auf dem Alten Südfriedhof in München.
Galerie
Fassade u. Seitenaufriss von St. Matthäus
Literatur
- Franz Mader, Stadtarchiv Passau: Tausend Passauer. Passau 1995, ISBN 3-924484-98-8 (S. 34)
- Stefan Rammer: Der vergessene Architekt. In: Passauer Neue Presse vom 25. März 2013 (S. 8)