Friedrich Holl

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Friedrich Holl. (Foto: Privat)

Friedrich Holl (* 18. Juli 1908 in Eisendorf, Böhmen; † 16. Dezember 1987 in Zwiesel) war ein Lehrer, Glaswissenschaftler und Heimatforscher.

Leben und Wirken

Der Sohn des Oberlehrers Josef Holl legte 1927 an der Oberrealschule Eger das Abitur mit Auszeichnung ab. Er studierte von 1927 bis 1933 Maschinenbau an der Technischen Hochschule in Prag und von 1933 bis 1934 an der Deutschen Pädagogischen Akademie der Universität Prag. Die Abschlussprüfungen zum Diplom-Ingenieur bestand er jeweils mit „sehr gut“. Von 1934 bis 1939 war Holl Lehrer an verschiedenen Volksschulen im Sudetenland. Von 1939 bis 1942 war er stellvertretender Schulleiter der Kreisberufsschule Ronsperg.

Nach Krieg und Vertreibung lehrte er an der Glasfachschule Zwiesel bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand 1973. Er veröffentlichte zahlreiche Arbeiten zum Thema Glas in Fachzeitschriften und Handbüchern, aber auch im heimatkundlichen Bereich. Die Berufs- und Standesorganisationen ehrten ihn mit Verdienstmedaillen.

Werke

  • Unsere alten Glashütten. In: Unser Heimatkreis Bischofteinitz (1967, Furth im Wald, S. 612-637)
  • Schnupfer, Schmai und Schmalzlerglas. Eine Schnupferchronik. (1969, Dötsch Verlag Zwiesel)
  • Querschnitt durch die Geschichte des Glases unter besonderer Berücksichtigung des ostbayerischen Grenzraums der Oberpfalz. - Mit Registern von Spiegelglasschleifen und Polierwerken. In: Die Haubenmacher (1976, Bd. 1, Heft 3, S. 287-361)
  • Glas in der Geschichte und in unserer bayerischen Heimat. (1976, Dötsch Verlag Zwiesel, mit Erwin Steckbauer)
  • Josef Pagani, der gelehrte Glasmeister, und seine Familie. In: Die Haubenmacher (1977, Bd. 2, Heft 1 , S. 157-177)
  • Die Schmause. Beiträge zur Genealogie eines Oberpfälzer Glasmeistergeschlechts. In: Die Haubenmacher (1978, Bd. 2, Heft 2, S. 267-330)
  • Predigt vom Glasmachen. Restaurierte Fassung nach Mathesius. (1978, Selbstverlag, Regen)
  • Glasveredelndes Handwerk im Spannungsfeld der Geschichte und Gegenwart (1979, Dötsch Verlag Zwiesel, mit Emil Rimpler)
  • Glashütten und Glasmuseen im Zwieseler Winkel (1980, Berner-Verlag, Velden, mit Erwin Steckbauer)
  • Ein glastechnologischer Querschnitt. In: Der Landkreis Regen. (1982, Morsak Verlag Grafenau, S. 250-259)
  • Die erste venetianische Krystallglasfabrik in Bayern zu Landshut 1562-1580. In: Verhandlungen des Historischen Vereins für Niederbayern (1982, Bd. 108, S. 41-45)
  • Waldpropheten. Versuch einer historisierenden Verknüpfung der Weissagungen des Blinden Jünglings, des Stormbergers und des Mühlhiasls, Matthias Lang. (1982, Selbstverlag, Regen)
  • Die Poesie des Glases. Des Glases Lob. Der Arbeit Lied. Symbol und Gleichnis. (1983, 3. Aufl., Dötsch Verlag Zwiesel)
  • Woran erkennt man altes Glas? (1986, Morsak Verlag Grafenau, mit Erwin Steckbauer: Glas der Heimat)
  • Wanderungen Deutscher Glashüttenleute und Schwedens Glasindustrie In den letzten fünf Jahrhunderten. (1988, Smålands Museums skriftserie nr. 3, Växjö, mit Torbjörn Fogelberg)

Literatur

  • Fritz Pfaffl: Berühmte Leute, Verlag Karl Stutz, Passau 2002, ISBN 3-88849-099-5