Holzlandschanze

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Das letzte Springen fand 2005 statt. (Foto: Czernin)

Die in den 1970er Jahren errichtete Holzlandschanze in Berg wurde 34 Jahre nach dem ersten Springen abgerissen. Es fanden dort zahlreiche Sport-Ereignisse mit mehreren 1000 Zuschauern statt.

Geschichte

Anfänge

Wintersport hatte in früheren Jahrzehnten im Holzland und an den Hängen zum Inntal große Tradition. Und tollkühne Weitenjäger wollten sich auch im Skispringen üben. Vor allem der TSV Neuötting tat sich in den ersten Jahren durch Aktivitäten hervor.

Begonnen hatte der Skispringsport Ende der 1940er Jahre, als an den Hängen bei Holzen Hartgesottene Schnee aufschaufelten. Kurz darauf entstand eine provisorische Schanze in Burg. 1953 dann wurde mit dem Bau der sogenannten Meindl-Schanze begonnen, benannt nach einer der Familien, die am Steilhang zum Inntal Grundstücke für eine solche Sportanlage zur Verfügung stellten. Am 10. Januar 1954 war das erste Springen. Hier fanden Großereignisse mit bis zu 2000 Zuschauern statt.

Neubau der Schanze

Schneearme Winter und der Verkauf des Meindl-Grundstückes setzten der Schanze dann in den 60er Jahren ein Ende. Doch in den 70er Jahren wurde ein neuer Anlauf gestartet. Idealisten unter Federführung von Franz Kosch aus Neuötting machten sich an die Planungen. Mittlerweile hatte man die Springergemeinschaft Winhöring-Reischach gegründet, basierend auf den beiden Sportvereinen.

Die Familien Gumpendobler und Kammergruber stellten Grundstücke in Berg zwischen Winhöring und Reischach zur Verfügung. 1976 wurde mit dem Bau der Holzlandschanze begonnen. Als Baumaterial dienten Lichtmasten vom Bahnhof Freilassing, Gittermasten der Isaramperwerke und ein Kranauslager einer Töginger Baufirma. Die Skisprung-Enthusiasten errichteten die Schanze in Eigenleistung und ohne Zuschüsse. Der Turm war annährend 20 Meter hoch.

Entwicklung zur beliebten Attraktion

Nach dem Einweihungs-Springen am 16. Januar 1977, an dem rund 80 Springer teilnahmen, fanden teils jährlich, teils auch mit mehreren Jahren Unterbrechung bis 2005 Skisprung-Veranstaltungen in Berg statt. Sie waren immer vom Wetter abhängig, aber allesamt Publikumsmagneten. In den 1980er Jahren hatte die Springergemeinschaft Winhöring-Reischach bis zu 16 eigene, aktive Springer. Die Schanze war ein Wahrzeichen des Holzlandes und eine Wintersport-Attraktion weit über die Landkreisgrenzen hinaus.

Schanzenrekord

Den Schanzenrekord mit 46 Metern stellte Gerhard Gintenreiter vom WSV Rastbüchl auf - jenem Verein, aus dem auch die „Bayerwald-Adler“ Michael Uhrmann und Severin Freund hervorgegangen sind.

Abriss

Die Holzlandschanze ist nun endgültig Geschichte - nur der Kampfrichterturm sowie der Stammtischwimpel der „Holzland-Adler“ zeugen von dieser besonderen Zeit des Skisports. Im März 2011 haben sie ehemalige aktive Springer abgerissen, das Gelände wurde rekultiviert. Als Grund geben die Sportler an, dass die Auflagen des Internationalen Skiverbandes FIS so umfangreich geworden seien, dass eine Nach- bzw. Umrüstung nicht mehr möglich war.

Literatur