Kirche Maria Himmelfahrt (Karpfham)

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Die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt

Die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt ist die Pfarrkirche der Pfarrei Karpfham in Karpfham, einem Ortsteil der Stadt Bad Griesbach im Rottal im Landkreis Passau.

Geschichte

Die Kirche der bereits 1038 erwähnte Urpfarrei scheint im 14. und 15. Jahrhundert das Ziel einer Wallfahrt gewesen zu sein, wie unter anderem ein 1376 durch Heinrich Tuschl von Söldenau gestiftetes Benefizium erkennen lässt. Die jetzige spätgotische Kirche wurde ab 1457 unter Einbeziehung des zwei Jahrhunderte älteren romanischen Turmes erbaut. Die typische Figuration des Netzgewölbes in Chor und Langhaus weist als Baumeister den Pfarrkirchener Michael Sallinger aus.

1707 erhielt der Turm eine Zwiebelbekrönung und die Kirche in den folgenden Jahren eine Rokokoausstattung. Schnitzreliefs eines alten spätgotischen Schreinaltares von 1525 ließ Bischof Heinrich von Hofstätter um 1860 in die Trennbachkapelle in Passau bringen. Später gelangte dieses Kunstwerk in das Oberhausmuseum.

Ab 1863 erfolgte eine Regotisierung mit der jetzigen neugotischen Ausstattung sowie der Anbau einer Sakristei mit Oratorium. 1872 wurde der spitze Turmaufsatz angebracht. Es folgten 1884 die Errichtung und Einweihung der Lourdeskapelle, 1885 die Errichtung der Ölbergkapelle.

Bei der Renovierung von 1910 bis 1911 wurde eine umfangreiche Gewölbeausmalung aus dem späten 15. Jahrhundert aufgedeckt und freigelegt. Der Hauptaltar von Curt Porzky kam im Jahr 1974 zur Aufstellung, die Kirchenbänke erhielten 1975 neugotische Wangen.

Beschreibung

Der spätgotische, einschiffige Gewölbebau mit romanischem Turmunterbau und Strebepfeilern von 1470 bis 1476 hat eine Länge von etwa vierzig Metern und eine Breite von etwa zwölf Metern. Der Langhaussaal zu vier Jochen hat teilweise eingezogene Strebepfeiler und eine dreiachsige Westempore.

Die spätgotische Rippennetzmalerei strahlt von allen Rippenkreuzungspunkten aus. Sie besteht aus buntem Rankenwerk mit floralen Motiven, im Langhaus auch aus figürlichen Darstellungen. Posaunen blasende Engel und St. Petrus werden von Medaillons mit den vier Evangelistensymbolen umgeben. Die Stirnseite der Altarmensa auf der Westempore ziert ein Wandfresko, auf dem Maria, die dem Jesuskind eine Birne reicht, dargestellt ist. Vermutlich hat diese Darstellung einen Bezug zu der früheren Wallfahrt nach Karpfham.

Der Hochaltar, die beiden Seitenaltäre und die Kanzel stammen aus den Jahren 1854 bis 1867 nach einem Entwurf von Leonhard Schmidtner aus Landshut. Die Ausführung besorgte Anselm Sickinger aus München.

Literatur

Weblinks