Konrad Kobler

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Konrad Kobler. (Foto: Geisler)

Konrad Kobler (* 28. Februar 1943 in Ruderting) ist ein bayerischer Politiker (CSU) und ehemaliges Mitglied des Bayerischen Landtags. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Leben und Wirken

Jugend, Ausbildung und Beruf

Konrad Kobler wurde am 28. Februar 1943 im Rudertinger Ortsteil Trasham als viertes Kind von Johann Kobler und Karolina, geb. Höltl, geboren. Er besuchte die Volksschule im Schulsprengel Neukirchen vorm Wald, fuhr als Zwölfjähriger nach Passau in die Wirtschaftsschule (1949 bis 1961) und lernte nach eigener Aussage, mit den „großen Mentalitätsunterschieden zwischen Stadt und Land“ zurechtzukommen. Nach der Mittleren Reife begann er seine Ausbildung beim Finanzamt 1961 bis 1967 und wurde mit Kassenprüfungstätigkeit in München eingesetzt. Über den zweiten Bildungsweg erwarb er sich Kompetenz als Lehrer an Realschulen für Maschinenschreiben und Stenografie und wurde ab 1969 fest im Schuldienst angestellt. Aus seiner Ehe mit Rosina stammen eine Tochter und ein Sohn, die in Trasham aufwuchsen. Nach Konrad Koblers Schuleinsätzen in Franken und in der Oberpfalz kehrte er wieder nach Niederbayern zurück und arbeitete bis 1982 an der staatlichen Realschule Tittling als Fachlehrer.

Politische Laufbahn

Bereits 1961 trat Kobler in die Junge Union ein und wurde im Jahr darauf Mitglied der CSU. Von 1972 bis 1991 war er Mitglied des Gemeinderats sowie von 1972 bis 1984 2. Bürgermeister von Ruderting. Am 20. Oktober 1982 wurde er als Vertreter des Stimmkreises Passau-Ost in den Bayerischen Landtag gewählt. Dort war er zuletzt Mitglied des Ausschusses für Soziales, Öffentlicher Dienst, Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie, für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie Mitglied des Ältestenrats.

Der Sozialpolitiker, der von 1986 bis 2009 stv. Vorsitzender der CSU-Arbeitsgemeinschaft Christlich Soziale Arbeitnehmerunion (CSA) war, hat sich vor allem den Ruf eines Bürgeranwalts erarbeitet, eines Kämpfers für die kleinen Leute. Für die Regierenden und die Bürokraten der Staatsverwaltung war er stets ein Unbequemer – und hat sich so wohl auch den Einzug in die Staatsregierung vermasselt. Bei Ministerpräsident Edmund Stoiber war er ganz nah dran – doch gesucht wurde am Ende eine Frau. „Eine Geschlechtsumwandlung kommt nicht infrage“, hat Kobler damals augenzwinkernd befunden. Nachdem Kobler in Folge der Landtagswahl 2008 seine siebte Abgeordnetenperiode angetreten hatte, erklärte er im August 2012, bei der nächsten Wahl im kommenden Jahr nicht mehr kandidieren zu wollen. Der zu diesem Zeitpunkt 69-Jährige will Jüngeren Platz machen. 2014 zog er sich auch aus dem Passauer Kreistag zurück.

In der Europa-Bewegung

Innerhalb der Europäischen Bewegung und Völkerverständigung blickte Kobler als Bezirks- und Kreisvorsitzender der Europa-Union schon früh über den Tellerrand Rudertings, Niederbayerns und Bayerns hinaus: Schon Ende 1978 mahnte er zu mehr Engagement, denn Europa habe nur eine Überlebenschance, „wenn mit einer Stimme gesprochen werde“. Augenzwinkernd wies er den Weg in die USA, als er sich um die baurechtliche Genehmigung der „Pullman-Western-Stadt“ bei Eging am See erfolgreich bemühte und der zweitgrößten Fremdenverkehrsattraktion Bayerns nach Neuschwanstein den Weg ebnete. 2013 wurde er dafür zum ersten Ehrenbürger von Pullman City ernannt.

Ehrenamtliches Engagement

Neben seinen politischen Ämtern ist Kobler außerdem Vorsitzender der Bundeswahlkonferenz (BWK), stv. Vorsitzender der CSU Passau-Land, CSA-Bezirksvorsitzender, seit 2004 Landesvorsitzender der Bayerisch-Kroatischen Gesellschaft, Vorsitzender des Fördervereins „Europäisches Haus Schloss Fürstenstein“ sowie der „St.-Kolomanns-Kirche“, Mitglied im Rundfunkrat sowie Mitglied im Landesgesundheitsrat. Zudem ist Kobler Gründungspräsident des Donau Golf Club Passau-Raßbach. Im Jahr 1993 rettete er mit dem „Koloman-Verein“ das Barockkirchlein St. Koloman der Pfarrei Neukirchen vorm Wald.

Konrad Kobler wurde im Jahr 2006 in den Ritterorden zum heiligen Georg aufgenommen. Am 19. Januar 2007 wurde ihm die Rudertinger Bürgermedaille verliehen. Am 14. Mai 2013 überreichte ihm die Bayerische Europaministerin Emilia Müller die Medaille für besondere Verdienste um Bayern in einem Vereinten Europa im Münchner Prinz-Carl-Palais. Für sein Engagement für die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Bayern und Kroatien und die Unterstützung des südeuropäischen Landes auf dem Weg in die Europäische Union wurde Kobler am 1. Juli 2013 mit dem „Orden des Morgensterns“ geehrt – als Auszeichnung für seine besonderen Verdienste im Bereich Wirtschaft um die Republik Kroatien. Seine Heimatgemeinde Ruderting verlieh ihm am 22. November 2013 auf Antrag Eva Maria Öttls durch einstimmigen Beschluss des Gemeinderats die Ehrenbürgerwürde.

Seit 2021 ist Kobler Honorarkonsul der Republik Kroatien für den Konsularbezirk Ober- und Niederbayern sowie die Oberpfalz.

Auszeichnungen

Galerie

Literatur

Weblinks