Leonhard von Laiming

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Leonhard von Laiming

Dr. Leonhard von Laiming (* 1381 in Rosenheim; † 24. Juni 1451 in Passau) war von 1423 bis 1451 der 50. Bischof von Passau.

Leben und Wirken

Leonhard von Laiming entstammte einem bayerischen Adelsgeschlecht. Bereits 1400 war er, vom defectus aetatis dispensiert, Kleriker in Salzburg und 1401 Domherr von Passau. Er studierte 1407 in Wien und später in Bologna, wo er den Grad eines doctor decretorum erlangte. 1420 wurde er Offizial des Bischofs von Passau für das Land ob der Enns und 1423 für das Land unter der Enns. Seit 1422 war er zudem Hofkaplan von König Siegmund. Trotz seines Widerstands gegen die Habsburger und den bayerischen Adel wurde er vom Passauer Domkapitel nach dem Tod des Bischofs Georg von Hohenlohe zum Passauer Bischof gewählt. Papst Martin V. und Kaiser Sigismund bestätigten die Wahl Leonhards von Laiming. Erst sechs Jahre nach seiner Wahl leisteten ihm die Passauer Bürger den Huldigungseid. Seine Bistumspolitik war stark an Österreich orientiert.

Er ergänzte die, 1219 von Bischof Ulrich II. errichtete, Veste Oberhaus durch den Osttrakt des Fürstenbaus und verstärkte die Anlage durch die „Batterie Linde“. Darüber hinaus begann er den Wiederaufbau der Veste Niederhaus.

1436 zerstörten Passauer Bürger auf seine Initiative hin die Burg Königstein in Freinberg. 1438 wurde er zum Reichskanzler König Albrechts II. ernannt. Beiden war die Kirchen- und Klosterreformen im Bistum und im Reich ein großes Anliegen. In enger Zusammenarbeit mit den Habsburgern widmete er sich vor allem der Klosterreform im österreichischen Teil seines Bistums, der damals fast sechs Siebtel der Diözese Passau umfasste. 1444 kam Kaiser Friedrich III. und mit ihm auch (der spätere Papst) Enea Silvio Piccolomini zu Besuch.

1449 brachte er Rathsmannsdorf wieder unter die direkte Verwaltung des Hochstifts Passau und machte es zu einer hochstiftischen Präfektur. Außerdem hat er sich sehr um den Bau und die Ausstattung des gotischen Doms verdient gemacht.

Sein Grabmal, ein Hauptwerk der Passauer Spätgotik und laut Quellen ein besonders kunstreiches Werk, ist beim Stadtbrand von 1662 und bei der anschließenden Barockisierung des Doms zerstört worden.

Literatur