Lusenschutzhaus

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche
Das Lusenschutzhaus
Das Lusenschutzhaus
Blick vom Lusen zum Lusenschutzhaus

Das Lusenschutzhaus ist ein Schutzhaus unweit des Gipfels des Lusen. Es wurde 1938 erbaut und gehört der Sektion Grafenau des Bayerischen-Wald-Vereins.

Lage

Das Lusenschutzhaus liegt auf einer Höhe von 1343 Metern, knapp unterhalb des Lusengipfels und inmitten des Nationalparks Bayerischer Wald im Gebiet der Gemeinde Neuschönau.

Geschichte

Eine kleine, offene Unterstandshütte auf dem Lusen brannte nach dem Ersten Weltkrieg ab. Zu Beginn der 1930er Jahre beschäftigte man sich in der Sektion Grafenau des Bayerischen-Wald-Vereins mit dem Plan, auf dem Gipfel ein Schutzhaus zu erbauen. Der Wünschelrutengänger Bastl aus Zwiesel entdeckte in 1345 Metern Höhe eine Quelle, womit der Platz für das Haus am Südrand des Gipfels vorgegeben war. Den Plan für den Bau lieferte der Freyunger Architekt Oberneder.

Im August 1936 begann der Bau mit den Materialien Granit und Holz. Die Baustoffe wurden von freiwilligen Helfern auf Traggestellen herangeschafft. Eine bis heute erkennbare Delle im Südosten der Kuppe verrät, wo das Baumaterial für den gemauerten Grundsockel des Gebäudes entnommen wurde. Ende Oktober konnte das Dach fertiggestellt werden, und 1937 erfolgte der Innenausbau. Trotz freiwilliger Arbeitsleistungen der Grafenauer Bürger kostete das Lusenschutzhaus 25.000 Reichsmark. Bewirtschaftet wurde es an Sonn- und Feiertagen sowie bei besonderen Anlässen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg diente das Haus kurze Zeit zur Unterbringung von Heimatvertriebenen. Nach der Neugründung der Sektion Grafenau im Jahr 1949 wurde das Lusenschutzhaus wieder eröffnet. Lebensmittel und Getränke mussten vom Lusenwirt im Rucksack herbeigetragen werden, zeitweise diente ein Esel als Tragtier. Ein weiteres Problem war das Versiegen des Lusenbrunnens in trockenen Sommern. Dann musste das Wasser in Fässern aus Waldhäuser herbeitransportiert werden.

1969 fasste die Sektion Grafenau den Beschluss, das Schutzhaus mit Elektroenergie und Fließwasser zu versorgen. Von 1970 bis 1972 dauerten die entsprechenden Arbeiten, die 500.000 DM kosteten. Seitdem wird das Wasser über 1050 Meter in zwei Hochbehälter am Rand der Lusenkuppe gepumpt. Um das 10-kV Stromkabel vom Lusenparkplatz aus hochzuziehen, wurden zweimal hundert Soldaten der Bundeswehr Freyung eingesetzt. Auch das Schutzhaus selbst wurde umgebaut. Im Oktober 1973 feierte die Sektion Grafenau mit einem Hüttenabend den Abschluss der Arbeiten. Im Untergeschoss des Hauses erhielt die Bergwachtbereitschaft einen Raum.

Öffnungszeiten

Das Lusenschutzhaus ist mit Igl-Bussen in 45 Minuten von der Haltestelle Waldhausreibe oder vom Parkplatz in Waldhäuser in eineinhalb Stunden Wanderzeit zu erreichen. Es ist von Freitag bis Sonntag von 10:00 uhr bis 17:00 Uhr und in den Ferien täglich geöffnet

Literatur

  • Helmut Breitschaft: 75 Jahre Lusenschutzhaus. In: Der Bayerwald, Ausgabe 3/2013 (S.58-59)

Weblinks