Münzfund (Grafenau)

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Beim Münzfund in Grafenau wurden im April 1883 beim Abriss der Stadtmauer Grafenau im niederbayerischen Landkreis Freyung-Grafenau 302 Pfenninge gefunden.

Fund

Im April 1883 gab es einen bedeutenden Münzfund in Grafenau „unter dem Grasboden“. 302 Stück kamen zu Tage, als ein Teil der ehemaligen Stadtmauer an der Kirche abgerissen worden war. Zur genaueren Untersuchung hatte der damalige Stadtpfarrer Stinglhamer von Grafenau die Münzen an Abt Benedikt Braunmüller von Kloster Metten übergeben und dieser ließ sie von W. Schrak, Regierungs-Registrator in Regensburg, Sekretär des Historischen Vereins und Obmann der bayerischen numismatischen Gesellschaft untersuchen.

Die Münzen, meist Pfennige, wurden zwischen 1339 und 1409 geschlagen und fallen damit in die Zeit, als der Handel mit dem weißen Gold über die Gulden Strass seinen Anfang nahm. Rigobert Prasch, früherer Bäckerei-Fachlehrer an der Berufsschule Schlag und Kommunalpolitiker, vermutet, dass die Münzen in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges dort vergraben worden sind. Was aus dem großen Münzfund von Grafenau geworden ist, ist nicht weiter bekannt.

Darstellung

Die Münzen trugen die Häupter Adeliger und Geistlicher aus dem Bistum Augsburg wie Bischof Burkhard von Ellerbach oder Bischof Anselm von Renningen, der von 1413 bis 1423 auch Friedrich von Grafeneck als Gegenbischof hatte. Aus dem Herzogtum Bayern waren Münzen mit den Konterfeis der Herzöge Stephan II. und III., Friedrich I., Johann, Ludwig VII., Heinrich und Ludwig der Reiche, Ernst und Wilhelm und Albert III. dabei.

Münzen zeigen auch König Wenzel IV. von Böhmen oder Herzog Galeazo von Mailand, Kurfürst Rupert I. von der Pfalz und seinen Neffen Rupert II., die Erzherzöge Wilhelm und Albrecht IV., Leopold und Albrecht V. aus Österreich, Bischof Johann I. von Moosburg und Bischof Johann II. von Streitberg (beide Bistum Regensburg).

Literatur