Ernst Herzog von Bayern-München

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche
Herzog Ernst von Bayern-München

Ernst Herzog von Bayern (* 1373; † 2. Juli 1438 in München) war ein bayerischer Herzog aus dem Geschlecht der Wittelsbacher, der seit 1397 im Teilherzogtum Oberbayern-München regierte. Er darf nicht mit Herzog Ernst (1500-1560), dem Administrator des Bistums Passau verwechselt werden.

Leben und Wirken

Ernst war der Sohn von Herzog Johann II. von Oberbayern-München und dessen Gemahlin Katharina von Görz und Tirol. Am 24. Februar 1396 heiratete er die aus Mailand stammende Elisabeth Visconti. Sein einziger legitimer Sohn war der spätere Herzog Albrecht III. der Fomme. Daneben hatte er noch zahlreiche außereheliche Kinder mit der Münchner Bürgerstochter Anna Winzer.

Zusammen mit seinem mitregierenden Bruder Wilhelm III. von Oberbayern-München setzte er sich wiederholt mit den Herzögen von Oberbayern-Ingolstadt auseinander, die Ansprüche auf München erhoben. Dabei rettete er seinem Sohn Albrecht in der Schlacht von Alling am 19. September 1422 eigenhändig mit der Streitaxt das Leben.

Nach dem Aussterben der Wittelsbacher Linie der Herzöge von Niederbayern-Straubing entbrannte zwischen den verbliebenen Linien München, Ingolstadt und Landshut ein Streit um die Aufteilung des Erbes. Kaiser Sigmund legte in seinem Schiedsspruch vom 26. April 1429 eine Aufteilung in vier Teile fest, die auch Ernsts Bruder Wilhelm III. einen Anteil sicherte. Ernst erhielt unter anderem Straubing, Bogen und Mitterfels zugesprochen sowie alle herzoglichen Rechte, die mit dem Territorium verbunden waren.

Als 1435 sein Bruder und Mitregent Wilhelm III. starb, rückte sein Sohn Albrecht III. zum alleinigen Erben und voraussichtlichen Nachfolger auf. Dieser war seit 1432 mit der Augsburger Baderstochter Agnes Bernauer verheiratet. Auf seine Veranlassung hin wurde der in Straubing residierende Albrecht von Heinrich dem Reichen in Landshut zur Jagd eingeladen. Während der Abwesenheit seines Sohnes kam Ernst nach Straubing und führte im dortigen Herzogsschloss einen Prozess gegen Albrechts Ehefrau durch. Da sie sich weigerte, ihre Verbindung zu Albrecht aufzugeben, verurteilte er Bernauer zum Tode und ließ sie am 12. Oktober 1435 in der Donau ertränken.

Wegen dieser Tat verwüstete Albrecht Gebiete des Herzogtums Niederbayern, bis er sich mit seinem Vater wieder versöhnt hatte. Dieser stiftete eine Gedächtniskapelle auf dem Straubinger Petersfriedhof für die „ehrsame und ehrbare Frau Agnes, die Bernauerin“. Herzog Ernsts Grab befindet sich mit dem seiner Gattin in der Münchner Frauenkirche.

Literatur

  • Nikolaus Orlop: Alle Herrscher Bayerns, LangenMüller, München, 2. Aufl. 2006, ISBN 978-3-7844-3075-1