Prunn (Eichendorf)

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Prunn ist ein Ortsteil des Marktes Eichendorf im niederbayerischen Landkreis Dingolfing-Landau.

Lage

Prunn liegt im Vilstal etwa drei Kilometer westlich von Eichendorf an der Staatsstraße 2083.

Geschichte

Prunn ist wie andere Gegenden im Vilstal altes Siedlungsgebiet. Im Jahre 1987 wurden in der Nähe von Prunn bei einer Notgrabung Siedlungsspuren der Glockenbecherkultur entdeckt. 1145 taucht ein Adalbertus de prunnen in den Traditionen von Kloster St. Nikola auf. Ob es sich dabei um dieses Prunn handelt oder um Burg Prunn, ist ungeklärt. Im 13. Jahrhundert finden sich mehrere eindeutige Belege, so vermacht 1290 Otto von Scheerding dem Kloster Fürstenzell seinen Hof zu „Prunne bey der Vils“.

Im 15. Jahrhundert waren die Fraunberger in Prunn begütert, die sich im 16. Jahrhundert mit den Leiblfingern als Besitzer von Prunn abwechselten. 1643 erwarb Johann Adolph von Tattenbach die Hofmarken Prunn und Zeholfing um 30 000 Gulden und 400 Reichstaler. Fortan blieb Prunn im Besitz der Grafen von Tattenbach zu Adldorf. Bei der Gemeindebildung wurde Prunn ein Teil der Gemeinde Adldorf. 1863 hatte Prunn 161 Einwohner. Mit der Gemeinde Adldorf wurde Prunn am 1. Juli 1972 im Rahmen der Gebietsreform in den Markt Eichendorf eingegliedert. Kirchlich gehört Prunn zur Pfarrei Aufhausen.

Sehenswürdigkeiten

Filialkirche St. Martin. Das spätromanische Bauwerk stammt aus dem 13. Jahrhundert, der Turm ist spätgotisch, die Ausstattung rokoko.

Vereine

  • Freiwillige Feuerwehr Prunn
  • Schützengesellschaft Wildschütz Prunn e.V.

Literatur

  • Franziska Jungmann-Stadler: Grafenau: Die Gerichte Bärnstein, Dießenstein und Hals. (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe I, Band XLV). Bayerische Akademie der Wissenschaften, Kommission für Bayerische Landesgeschichte (Hrsg.), München 1992, ISBN 3 7696 9910 6.
  • Otto Helwig: Das Landgericht Landau an der Isar. (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe I, Band XXX). Bayerische Akademie der Wissenschaften, Kommission für Bayerische Landesgeschichte (Hrsg.), München 1972, ISBN 3 7696 9876 2.