Werner Pohl

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Werner Pohl (* 4. Februar 1909 in Unterpolaun, tschechisch Dolní Polubný, Böhmen; † 18. Dezember 2003 in Viechtach) war ein Journalist, Heimatforscher und Maler.

Leben und Wirken

Pohl besuchte die Bürgerschule in Aussig und studierte dann Naturwissenschaften und Leibesübungen an den Universitäten in Prag und Marburg an der Lahn. In Marburg studierte er auch zwei Semester Mal-Unterricht. Am 21. Dezember 1935 heiratete er in Prag seine Ehefrau Elisabeth. Während des Krieges war er beim Reichsarbeitsdienst in Offenberg tätig und wohnte mit seiner Familie in Metten. Er wurde Vater von drei Töchtern: Sigrun, Reingart und Gerlinde.

Nach Kriegsende begann er journalistisch zu arbeiten und wirkte zunächst als freier Mitarbeiter beim Deggendorfer Donauboten. 1953 wechselte Pohl zur Passauer Neuen Presse und wurde Redaktionsleiter in Viechtach. Bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1973 leitete er die örtliche Redaktion.

Daneben betätigte er sich als Heimatforscher und förderte das Kulturleben. In den 1960er Jahren war er Mitbegründer der Ausstellung im Schulzentrum und der Burgfestspiele Neunußberg. Seine Schriftenreihe Heimatkundliche Beiträge aus dem Viechtreich, kleine Hefte zum Preis von vier DM, die stets schnell vergriffen waren, überstieg die Zahl von fünfzig Ausgaben. Pohl beschäftigte sich unter anderem mit dem Adelsgeschlecht der Nußberger, der Baumhoelzlchronik, dem Bayerweg und den Burgen rund um Viechtach, aber auch mit der Zeit des Nationalsozialismus. Zu diesen Heften schrieben jeweils Bürgermeister MdL Josef Niedermayer und auch die Landräte Glasschröder und Helmut Feuchtinger das Geleitwort. Pohl selbst steuerte Illustrationen zu wichtigen Ereignissen bei.

Er nutzte bei seinen Recherchen nicht zuletzt das umfangreiche Material an Zeitungen, das der 1966 verstorbene Expositus Georg Hofmann auf dem Dachboden des Pfarrhofes in Schönau gehortet hatte. Ebenso forschte er in den Unterlagen des Zentralarchivs in Landshut und in den Beständen des von ihm geleiteten Viechtacher Bayerwald-Boten. 1967 wurde er vom Kreistag des Landkreises Viechtach zum Nachfolger Hofmanns als Kreisheimatpfleger bestellt.

Künstlerisch machte sich Pohl vor allem als Maler von Aquarellen einen Namen. Im Dezember 1993 stellte er seine Werke zusammen mit Walter Grössl in der Viechtacher Sparkasse aus. Er beteiligte sich auch organisatorisch an den Viechtacher Ausstellungen.

Auszeichnungen

Literatur

  • Anton Geyer: Werner Pohl: Zeitungsmann und Heimatforscher. In: Der Bayerwald-Bote vom 30. September 2016 (S. 27)