Höllbachgspreng

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Bergwald im Höllbachgspreng

Das Höllbachgspreng ist ein Urwaldgebiet im Nationalpark Bayerischer Wald.

Der Höllbachfall

Lage

Das Höllbachgspreng liegt in Höhen von 900 bis 1200 Metern am Osthang des Großen Falkensteins. Hier vereinen sich drei Bergbäche in einer feuchtkalten Mulde zum Großen Höllbach, der von Nordwest gegen Südost fließt. Durch das Höllbachgspreng führt ein Wanderweg zum Großen Falkenstein.

Geschichte

Schon um 1860 wurde auf Anregung von Naturfreunden verfügt, dass das schwer zugängliche Gebiet von der forstlichen Nutzung verschont bleiben soll. So blieb der damals noch urwaldartige Charakter bis heute erhalten.

Das Naturschutzgebiet Höllbachgspreng wurde durch VA. der Regierung von Niederbayern und der Oberpfalz vom 17. Januar 1941, Reg.Anz. Ausg. 26/28 geschaffen. Es hatte eine Größe von 51, 3 ha. Seit der Nationalpark-Erweiterung von 1997 gehört es zum Nationalpark Bayerischer Wald.

Beschreibung

Das Gelände ist überwiegend steil. Der Steilhang an der Westseite des Höllbachs ist in fünf nahezu parallele Felsstufen gegliedert, der Hang im Norden ist durch eine vertikale Felsrippe, zwei steile Hangrinnen und den Wasserfall unterteilt. Entlang des Baches, im felsig gestuften Zentralteil des Osthanges und in den Hochlagen herrscht die Fichte vor. Im Südteil des Osthanges zwischen 900 und 1050 Metern und auf einem schmalen Plateau zwischen 1100 und 1150 Metern wachsen Bergmischwälder. Die überalterte Baumschicht bricht mancherorts in sich zusammen und ist dann von Buchengestrüpp unterlaufen. Der Gegenhang im Osten des Höllbachs war bis zur Nationalparkerweiterung intensiv bewirtschaftet.

Das Gebiet ist durch den sehr kalten Wind geprägt, der aus den Hochlagen längs des Höllbachs strömt. Der Winter ist kalt und rau, noch Ende April kann es heftige Schneefälle geben.

Flora und Fauna

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Die Höllbachschwelle

Die urigen Bergmischwälder bestehen aus Fichte, Tanne, Rotbuche und Bergahorn. An windgeschützten Steilhängen gedeiht auch die Bergulme.

An Vogelvorkommen ist das Gebiet mit nur 36 Arten bei geringer Individuenzahl relativ arm, wofür besonders der Bachlauf mit der durchströmenden Kaltluft verantwortlich ist, aber auch die lange Isolation des Urwalds inmitten von intensiv bewirtschafteten Fichtenforsten. Häufigste Vogelart ist der Buchfink. Ansonsten dominieren Arten, die der Kälte widerstehen können, darunter Wintergoldhähnchen, Tannenmeise und Waldbaumläufer. Sie leben besonders im Süden des Gebietes. Besonderheiten sind der Grüne Laubsänger, Zwergschnäpper und Weißrückenspecht. 1985 konnte eine erfolgreiche Brut des Sperlingskauzes nachgewiesen werden. Der Winterbestand ist mit 15 Arten besonders arten- und individuenarm.

Literatur

  • Wolfgang Scherzinger: Die Vogelwelt der Urwaldgebiete im Inneren Bayerischen Wald. In: Nationalpark Bayerischer Wald, Heft 12, Dezember 1985