Harnischhaus

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Das Harnischhaus in Landshut

Das herzogliche Harnischhaus ist ein Gebäude in der Altstadt von Landshut (Ländgasse 51).

Geschichte

Der dreigeschossige Rechteckbau mit Bodenerker besitzt im Erdgeschoss Rippengewölbe aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Der gewölbte Straßenbogen an der Westseite entstand 1501. Er überspannt die Ländgasse und verbindet das Harnischhaus mit einem Häuschen an der Stadtmauer.

Das Harnischhaus war die Stadtwohnung der Landshuter Herzöge. Besonders die Herzöge Ludwig und Georg hielten sich oft hier auf. Auf dem Modell des Jakob Sandtner von 1571 hat es einen zinnenbekrönten Steilgiebel, es enthielt früher auch eine eigene Hauskapelle.

Nach dem Bau der Stadtresidenz wurde hier um die Mitte des 16. Jahrhunderts die Wohnung des Vicedoms bzw. Kanzlers eingerichtet. Das Gebäude hieß nun Vicedom- oder Kanzlerhof. Ab 1785 beherbergte es die Rentamtskanzlei, 1799 die Regierung, 1802 das Polizeiamt, 1804 das Landgericht und zuletzt die Staatsanwaltschaft und das Bezirksgericht. Bis 1911 waren in den Räumen auch die Bibliothek und die Sammlungen des Historischen Vereins untergebracht. 1962 wurde hier die Gaststätte Zum Vitztumb eröffnet.

Eine eingemauerte Inschrifttafel besagt, dass in diesem Gebäude am 18. Januar 1479 Herzog Ludwig der Reiche gestorben sei, was aber urkundlich nicht gesichert ist.

Literatur

  • Volker Liedke: Denkmäler in Bayern. Band II.24 Stadt Landshut. Verlag Schnell & Steiner, München · Zürich 1988, ISBN 3-7954-1004-5