Heinrich XIII. Herzog von Bayern

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Heinrich XIII., Kupferstich von Joseph Anton Zimmermann aus dem 18. Jahrhundert

Herzog Heinrich XIII. von Bayern, auch Heinrich I. von Niederbayern aus dem Geschlecht der Wittelsbacher (* 19. November 1235 in Landshut; † 3. Februar 1290 in Burghausen) war Herzog von Bayern und der Pfalz und ab 1255 Herzog von Niederbayern.

Leben und Wirken

Herkunft

Seine Eltern waren Herzog Otto II. der Erlauchte (1206-1253) und Agnes von Braunschweig. Heinrich XIII. wurde schon 1244 mit Elisabeth von Ungarn, der Tochter von König Bela IV. verheiratet. Zum Vollzug kam die Ehe erst 1253. Aus der Ehe gingen vier Töchter und drei Söhne hervor. Gemeinsam mit seinem Bruder Ludwig II. übernahm er in diesem Jahr, nach dem Tod des Vaters, die Regierung von Bayern und der Pfalz.

Teilung Bayerns

Zu Ostern 1255 entschlossen sich die Brüder zur Teilung des Landes. Heinrich bekam den „niederen Teil“ Bayerns mit den Ämtern Straubing, Rosenheim, Pfarrkirchen, Erding und den Chiemgau. Landshut wurde Regierungssitz für Niederbayern und war damit nicht mehr „vast mitten“, sondern an den Westrand des Herzogtums abgedrängt. Zu dieser Zeit war Niederbayern der größere, reichere und fruchtbarere Landesteil und reichte weit über das jetzige Niederbayern hinaus. Die Teilung verursachte dennoch die Entstehung von Niederbayern und Oberbayern mit den Residenzstädten Landshut und München.

Politik

1257 schloß der böhmische König Ottokar II. ein Schutz- und Trutzbündnis mit dem Passauer Bischof Otto von Lonsdorf gegen die bayerischen Herzöge und marschierte mit seinen Truppen gegen Landshut. Im August 1257 kam es zur Auseinandersetzung mit dem Böhmenkönig. Vereint konnten die beiden bayerischen Herzöge bei Mühldorf am Inn die Böhmen zurückschlagen.

Heinrichs weitere Regierung war gekennzeichnet von vielen Konflikten. 1266 konnte er in einer neuen Auseinandersetzung um Regensburg und Passau den Böhmenkönig abweisen. Danach versöhnte sich Heinrich jedoch mit ihm und weigerte sich 1273, die Wahl von Ottokars Gegner Rudolf von Habsburg zum König anzuerkennen. Erst 1276 begab er sich notgedrungen nach Regensburg, um sein Herzogtum von Rudolf als Lehen zu empfangen. 1274 unterstützte er seinen Hofkaplan, den Passauer Domherren Hartwig bei der Gründung des [[Kloster Fürstenzell|Zisterzienserklosters Fürstenzell]].

Als Heinrich bei dieser Gelegenheit für seinen ältesten Sohn Otto Rudolfs Tochter Katharina forderte, gewährte ihm der König als Pfand für diesen Anspruch das Land an der Enns. Daraufhin öffnete Heinrich Rudolfs Heer die Donausperren bei Straubing und Passau.

Als nach dem Sieg über Ottokar und dessen Tod Rudolf von Habsburg Österreich und die Steiermark selbst behielt, zerschlugen sich Heinrichs Hoffnungen auf diese Länder. Als seine Schwiegertochter Katharina am 4. April 1282 starb, musste Heinrich 1283 auch das Land an der Enns herausgeben. 1285 verlor Heinrich durch Entscheid des Königs seine Kurstimme bei der Königswahl zugunsten Böhmens.

Innenpolitisch hinterließ Heinrich ein geordnetes Finanzwesen, das zu einem wichtigen Grundstein für die späteren „reichen Herzöge“ von Landshut wurde. Seine Residenzstadt Landshut ließ er prächtig ausbauen. Am 17. August 1279 bestätigte Herzog Heinrich die „Landshuter Rechte“. Besonders bemerkenswert ist der Erlass einer Polizei- und Marktordnung.

Herzog Heinrich wurde in Landshut im Kloster Seligenthal begraben.

Weitere Teilung

Nach seinem Tod 1290 in Burghausen wurde das Herzogtum Niederbayern nach anfänglicher Alleinherrschaft Ottos III. 1294 auf seine drei Söhne Otto III., Ludwig III. und Stephan I. aufgeteilt. Es gab nun drei Residenzstädte mit Landshut, Straubing und Burghausen sowie drei Herzöge.

Literatur

  • Nikolaus Orlop: Alle Herrscher Bayerns, LangenMüller, München, 2. Aufl. 2006, ISBN 978-3-7844-3075-1