Lindberger Schachten

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Der Lindberger Schachten

Der Lindberger Schachten (bei Seyfert: Lindberger-Schachten), ist ein Schachten im Bayerischen Wald. Mit einer Größe von 9,1 Hektar im Jahr der Bestandsaufnahme 1975 ist er nach dem Ruckowitzschachten und dem Buchhüttenschachten der drittgrößte Schachten.

Lage

Der Lindberger Schachten liegt etwa drei Kilometer nordöstlich von Buchenau südlich des Hahnenbogens in einer Höhe von 1150 bis 1250 Metern auf dem Gebiet der Gemeinde Lindberg.

Geschichte

Schon im Jahr 1619 legten die Lindberger Bauern mit Hilfe des Gerichtsschreibers vom Landgericht Zwiesel diese ursprünglich neun Hektar große Waldweide an und nannten sie „Schachten am Hirschberg“. Zuvor hatten sie ihr Vieh zusammen mit Lorenz Ayden von Klautzenbach auf dem Ruckowitzschachten geweidet.

Über den Schachten führte der „Lindbergersteig“ oder „Schwärzersteig“ von Bayern nach Böhmen. Bis in das 18. Jahrhundert hinein wurde hier von Jägern alljährlich ein Vogelherd eingerichtet. Seit 1809, als die Weidebezirksgrenze weiter nach Norden verlegt wurde und das Weiderecht der Lindberger Bauern endete, hat der Lindberger Schachten den jetzigen Namen. Der Besitzer des Glashüttengutes Oberzwieselau sicherte sich dabei das Recht, Blößen aufzuforsten oder auch Glashütten anzulegen, was vorübergehend tatsächlich geplant war.

Bei der Bestandsaufnahme im Jahr 1831 hatte der Schachten eine Größe von 16,3 Hektar. Beweidet wurde er bis 1924, anschließend wurde hier noch zehn Jahre Heu geerntet, danach blieb der Lindberger Schachten sich selbst überlassen.

Beschreibung

Wegen seiner Nähe zu Buchenau ist der Lindberger Schachten einer der meistbesuchten Schachten. Er liegt an einem Südhang, hat eine Neigung von 14 Prozent und ist zu beinahe 70 Prozent von Heidelbeeren bedeckt, weshalb andere Pflanzen kaum hochkommen. Im oberen Drittel steht eine Blockhütte mit einer Ruhebank und einer Quelle in der Nähe. Vom oberen Rand bietet sich ein hervorragender Blick auf den Kleinen und den Großen Rachel.

Literatur

  • Ingeborg Seyfert: Die Schachten des Bayerischen Waldes, Verlag Morsak, Grafenau, 1975, ISBN 3-87553-058-6
  • Walther Zeitler, Konrad Jäger, Reinhold Weinberger: Perlen im Waldmeer. Schachten und Hochmoore im Bayerischen Wald, Neue Presse Verlags-GmbH, Passau, 2. Auflage 1995, ISBN 3-924484-65-1