Mauereidechse

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Mauereidechse am Innkai in Passau
Mauereidechse am Innkai in Passau

Die Mauereidechse (Podarcis muralis) ist ein Kriechtier aus der Familie der Echten Eidechsen (Lacertidae).

Beschreibung

Die Mauereidechse erreicht eine Gesamtlänge von 20 Zentimetern, ausnahmsweise bis 25 Zentimetern, wovon der Schwanzteil etwa zwei Drittel der Gesamtlänge ausmacht. Der Körper ist schlank und abgeflacht mit kräftigen Beinen und langen Zehen. Das Halsband ist gewöhnlich glattrandig, die Rückenschuppen sind leicht gekielt. Die Rückenfärbung ist hell- bis mittelbraun oder grau, mitunter auch grünlich. Auffallend ist eine unregelmäßige schwärzliche Fleckung, die manchmal ein Netzmuster bildet. Die Unterseite ist sehr variabel gefärbt, von weißlich über gelblich bis rot und von ungefleckt bis stark gefleckt oder getüpfelt.

Vorkommen

Sie besiedelt als typischer Kulturfolger Weinberge, Abbaugebiete, Bahn- und Straßenböschungen sowie Mauern und Gebäude in Siedlungen, außerdem naturnahe Flusstäler mit Abbruchkanten und Schotterbänken sowie Felsen, Block- und Rosselhalden.

In Niederbayern war die Mauereidechse ursprünglich nicht einheimisch. Die Passauer Population, die zur Unterart Podarcis muralis nigriventris gehört, geht auf Aussetzungen von italienischen Tieren zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg zurück. Inzwischen ist die Mauereidechse an der Donau unterhalb von Passau im Naturschutzgebiet Donauleiten die häufigste Eidechsenart. Sie kommt auch in Passau selbst vor, zum Beispiel bei der Veste Oberhaus und bei der Burgruine Hals. Weitere Vorkommen der Mauereidechse, die ebenfalls auf Aussetzungen zurückgehen, wurden an einer stillgelegten Gleisanlage im Süden von Kelheim (Unterart Podarcis muralis merremius) und am stillgelegten Bahnhofsgebäude von Eisenfelden bei Neuötting (Unterart Podarcis muralis maculiventris) entdeckt.

Die Mauereidechse ist laut Roter Liste Bayern vom Aussterben bedroht und nach dem Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt, das Aussetzen ist aber verboten.

Weblinks